Die Rallye bei der Commerzbank-Aktie findet kein Ende. Gestern legte das Papier erneut kräftig zu, da Hoffnungen auf Friedensverhandlungen zwischen der Ukraine und Russland aufkamen. Analysten sehen bei der Aktie unter dem Strich indes nur noch wenig Potenzial.
Zwar traten gestern die neuen Zölle zwischen der Europäischen Union und den USA in Kraft, die somit auch deutsche Exporteure betreffen. Allerdings spielte das an den Börsen keine Rolle. Vielmehr verlieh ein Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Russlands Staatsoberhaupt Wladimir Putin dem DAX neuen Rückenwind.
Nach Heidelberg Materials mit rund sechs Prozent Plus war die Commerzbank (+4,9 Prozent) der zweitbeste Wert im Leitindex DAX. Nachdem die Notierung auf die sehr guten Quartalszahlen am Mittwoch fast gar nicht reagiert hatte, schob sie sich damit erneut weiter nach oben.
Dabei sehen die meisten Analysten das Kurspotenzial mittlerweile als erschöpft an. Mit 36,00 Euro haben Ricardo Rovere von der Mediobanca und Jeremy Sigee von der BNP Paribas jeweils das höchste Kursziel für die Papiere ausgerufen. Im Mittel liegt das Ziel der Analystengemeinde indes bei 30,27 Euro auf Sicht von zwölf Monaten – und damit bereits mehr als neun Prozent unter dem aktuellen Kurs.
Die Bewertung der Aktie hat beim KGV für das laufende Jahr mittlerweile 14 erreicht, der Schnitt der europäischen Bankenbranche liegt derzeit bei 10. Nach der UBS mit 18 sind die Papiere die am zweithöchsten bewertete Notierung unter Europas Großbanken. Anleger scheinen weiterhin auf ein Übernahmeangebot der UniCredit zu schielen.
Als die UniCredit im September bei der Commerzbank einstieg, kalkulierten Analysten mit Kursen von etwas mehr als 20,00 Euro, ab denen sich eine Übernahme für die Italiener nicht mehr rechnen würde. Die Commerzbank-Aktie steuert nun 35,00 Euro an. Allerdings hat sich die Marktkapitalisierung der UniCredit auch stark ausgeweitet. Lag sie Ende 2024 bei etwas mehr als 60 Milliarden Euro, sind es heute 103 Milliarden Euro. Da eine Übernahme hauptsächlich über eigene Aktien bezahlt werden dürfte, ist das relevant.
Investierte Anleger können sich über fette Gewinne bei der Commerzbank freuen. Im laufenden Jahr kommen mehr als 111 Prozent Rendite zusammen. Der Stoppkurs sollte nun auf 25,00 Euro nachgezogen werden. Kurzfristig ist noch Luft bis 35,00 Euro.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank
08.08.2025, 08:02