Puma hat am Donnerstag seine Zahlen für das dritte Quartal bekanntgegeben und eine umfassende Neuausrichtung angekündigt. Der Sportartikelhersteller will bis 2026 rund 900 Stellen abbauen und sein Sortiment deutlich fokussieren. Mit diesen Maßnahmen will Puma unter die Top drei Sportmarken weltweit zurückkehren.
Im dritten Quartal ging der Umsatz währungsbereinigt um rund zehn Prozent auf 1,96 Milliarden Euro zurück. Der Rückgang ist laut Puma vor allem auf Maßnahmen zur Bereinigung des Großhandels und zur Optimierung des Vertriebs zurückzuführen. Der Verlust je Aktie betrug 42 Cent nach einem Vorjahresgewinn von 86 Cent. Unter dem Strich stand ein Nettoverlust von 62,3 Millionen Euro nach einem Gewinn von 127,8 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum zu Buche.
Regional gingen die Umsätze in allen Märkten zurück: In Amerika um 15 Prozent, in Asien/Pazifik um neun Prozent und im europäischen Raum um sieben Prozent. Die Lagerbestände stiegen im Jahresvergleich um 17 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro. Puma hat eine Bereinigung eingeleitet und erwartet bis Ende 2026 eine Rückkehr zum Normalniveau. Zudem bestätigte der Konzern seine Jahresprognose: Der Umsatz soll währungsbereinigt um einen niedrigen zweistelligen Prozentsatz sinken.
Große Neuausrichtung
Mit dem erweiterten Kosteneffizienzprogramm „NextLevel“ will Puma seine Strukturen auf Vordermann bringen und die Kosten dauerhaft senken. Dazu gehören nicht nur Stellenstreichungen, sondern auch das Aufräumen interner Abläufe und eine Verschlankung des Sortiments. Für CEO Arthur Hoeld ist 2026 ein Übergangsjahr, ab 2027 will der Konzern wieder durchstarten.
Inhaltlich richtet sich Puma neu aus: Künftig stehen die Kernbereiche Fußball, Running, Training und Sportstyle Select/Prime im Mittelpunkt. Diese Sparten sollen den Grundstein für das zukünftige Wachstum legen. Gleichzeitig will die Marke mehr in gezieltes Marketing investieren und die Geschichten hinter ihren Kultprodukten wie dem Puma Suede stärker in den Vordergrund rücken.
Das Direct-to-Consumer-Geschäft, also der eigene Handel und der Online-Shop, soll weiter ausgebaut werden. Schon im dritten Quartal kletterte dessen Anteil am Gesamtumsatz von 25,1 auf 29,1 Prozent. Puma müsse laut Hoeld „weniger kommerziell“ auftreten und stattdessen echte, inspirierende Geschichten erzählen, um die Marke für Kundinnen und Kunden wieder begehrlicher zu machen.
Trotz schwacher Quartalszahlen kam das Restrukturierungsprogramm bei den Anlegern zunächst gut an. Die Aktie kletterte vorbörslich um rund zwei Prozent, musste die Gewinne mittlerweile aber wieder abgeben. Mutige Anleger spekulieren bei Puma auf den dennoch Turnaround und setzen einen ersten Fuß in die Tür. Die Aktie steht seit Anfang September neu auf der Empfehlungsliste des AKTIONÄR.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Puma.
30.10.2025, 08:45