Der mit Spannung erwartete Aktionärsbrief von Warren Buffett ist da! Die Investment-Legende, Noch-Chef von Berkshire Hathaway, bescheinigte den fast 200 Unternehmen des Beteiligungs-Konglomerats insgesamt „überdurchschnittlich gute Aussichten“. Buffett versprach, auch nach dem Jahreswechsel wichtiger Anteilsinhaber zu bleiben.
Laut Warren Buffett sollen sich die Aktionäre von Berkshire Hathaway keine Sorgen über seinen bevorstehenden Rücktritt als Vorstandsvorsitzender machen. In seiner möglicherweise letzten öffentlichen Mitteilung bis zu seinem Rücktritt zum Jahresende sprach sich Buffett ausdrücklich für seinen Nachfolger Greg Abel aus und versprach, weiterhin ein wichtiger Aktionär des Mischkonzerns zu bleiben. Abel habe seine hohen Erwartungen „mehr als erfüllt”, seit er zum ersten Mal dachte, der 63-Jährige sei das Zeug zum CEO, so der 95-Jährige.
„Ich kann mir keinen CEO, Unternehmensberater, Wissenschaftler, Regierungsmitglied – was auch immer – vorstellen, den ich Greg vorziehen würde, um Ihre und meine Ersparnisse zu verwalten“, schrieb Buffett in dem Aktionärsbrief. (Hinweis: User Evan hat den Brief im Original-Wortlaut bei X/ Twitter hochgeladen.)
Abel wurde 2021 erstmals öffentlich als Buffetts voraussichtlicher Nachfolger benannt und hat viele der Aufgaben des Milliardärs übernommen, darunter die Kapital-Allokation.
„Zu meiner Überraschung fühle ich mich im Allgemeinen gut”, schrieb Buffett in seinem Brief. „Obwohl ich mich langsam bewege und zunehmend Schwierigkeiten beim Lesen habe, bin ich fünf Tage die Woche im Büro, wo ich mit wunderbaren Menschen zusammenarbeite.”
Buffett sagte, dass die fast 200 Unternehmen von Berkshire insgesamt „überdurchschnittlich gute Aussichten“ hätten, obwohl Anleger nicht erwarten sollten, dass der 1,08 Billionen Dollar schwere Mischkonzern den Markt so dominieren werde, wie es oft der Fall war, als Berkshire noch klein war.
Es wurde außerdem bekannt, dass Buffett Berkshire-Aktien im Wert von mehr als 1,3 Milliarden Dollar an vier Familienstiftungen gespendet hat, was 1.800 Aktien der Klasse A entspricht. Seit 2006 hat er bereits mehr als die Hälfte seiner Berkshire-Aktien gespendet, besitzt aber immer noch fast 14 Prozent der Aktien und war laut dem Magazin Forbes am Freitag 149 Milliarden Dollar wert.
Buffett erklärte laut Reuters außerdem, dass er seine Spenden an Familienstiftungen unter der Leitung seiner Tochter Susie (72) und seiner Söhne Howard (70) und Peter (67) beschleunigen werde, dass dies jedoch „in keiner Weise eine Änderung meiner Ansichten über die Aussichten von Berkshire widerspiegelt“.
In Bezug auf seinen verstorbenen, langjährigen Stellvertreter Charlie Munger sagte Buffett, er wolle eine bedeutende Anzahl von A-Aktien behalten, „bis die Aktionäre von Berkshire das gleiche Vertrauen zu Greg entwickeln, das Charlie und ich seit langem genießen“.
Die Aktie von Berkshire Hathaway ist seit der Bekanntgabe von Buffetts Rückzugsabsichten ein einen Abwärtstrend eingeschwenkt, hat sich zuletzt seitwärts entwickelt. Am Montag notierten die B-Anteils etwas leichter bei knapp 498 Dollar.
Investoren sagten, dass die Underperformance einen Großteil der „Buffett-Prämie” in den vergangenen Monaten zunichte gemacht habe, die in Berkshires Aktien aufgrund der Präsenz des wohl weltweit angesehensten Investors enthalten war.
Das diversifizierte Portfolio von Berkshire Hathaway – von Versicherungen und Eisenbahnen über Apple bis hin zu Versorgungsunternehmen – gelten als Schlüssel für die Stabilität von Berkshire Hathaway.
Charttechnisch hat sich das Bild für den Beteiligungs-Konzern mit der Überwindung des GD200 wieder aufgehellt. Ein nachhaltiger Ausbruch über den kurzfristigen Abwärtstrend und über das September-Hoch bei gut 506 Dollar würde ein neues Kaufsignal generieren. Engagierte Börsianer halten dem Wert die Treue.
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10.11.2025, 21:41