Nach einem starken Auftakt in die neue Börsenwoche haben die US-Aktienmärkte am Mittwoch wieder etwas Schwung verloren und geben nun mehrheitlich nach. Denn die nun angelaufene Quartalsberichtssaison zeichnet angesichts der Zollthematik, des Stillstands zahlreicher US-Regierungsbehörden und geopolitischer Risiken bisher ein eher uneinheitliches Bild.
Der Dow Jones Industrial gibt aktuell um 0,2 Prozent auf 46.823 Punkte nach. Beim S&P 500 beträgt das Minus 0,3 Prozent. Er notiert nun bei 6.715 Zählern. Für den Nasdaq 100 geht es um 0,7 Prozent auf 24.951 Punkte nach unten.
Die Netflix-Papiere verlieren satte 9,8 Prozent und fallen damit auf den tiefsten Stand seit fünf Monaten. Der Videostreaming-Marktführer hatte am Dienstag nach US-Börsenschluss für das dritte Quartal einen unerwartet niedrigen Gewinn je Aktie, aber ein anhaltend gutes Umsatzwachstum von 17 Prozent ausgewiesen. Netflix nennt inzwischen keine Abonnenten-Zahlen mehr, weshalb die Erlösentwicklung nun als Hauptindikator für das Geschäftswachstum gilt. Der Experte James Heaney vom Analysehaus Jefferies sprach von durchwachsenen Ergebnissen und bemängelte, dass der fehlende Ausblick auf 2026 für eine gewisse Unsicherheit sorgen könnte. An der aufwärtsgerichteten Anlagestory ändere dies jedoch nichts.
Enttäuschende Quartalsziele von Texas Instruments vom Vorabend sorgten am Mittwoch für einen Kursrückgang von 6,0 Prozent. Der Ausblick des US-Halbleiterkonzerns lege den Schluss nahe, dass im Geschäft mit analogen Halbleitern der zyklische Aufschwung eine Pause einlege, schrieb Analyst Blayne Curtis von Jefferies.
Immerhin präsentieren sich die Anteile von Alphabet weiterhin in einer starken Verfassung und legen ein weiteres Prozent zu. Zuvor war bekannt geworden, dass die Google-Mutter in fortgeschrittenen Verhandlungen mit der KI-Firma Anthropic über ein milliardenschweres Cloud-Geschäft steht.
Die Anteilscheine von Beyond Meat sprangen um 88 Prozent hoch und bauten damit ihre viertägige Kursrally auf rund 1.300 Prozent aus. Händler verwiesen als Begründung auf eine Partnerschaft mit dem Handelskonzern Walmart sowie einen gigantischen "Short Squeeze", ausgelöst durch euphorische Käufe von Privatanlegern nach zuvor heftigen Leerverkäufen der Aktie. Diese Entwicklung erinnert an ähnliche Vorgänge mit den sogenannten Meme-Aktien wie Gamestop und AMC im Jahr 2021.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Beyond Meat.
Enthält Material von dpa-AFX
22.10.2025, 17:04