Ein historisches Treffen steht bevor: Am heutigen Freitag treffen sich US-Präsident Donald Trump und Russlands Präsident Wladimir Putin zu einem Gipfelgespräch. Ziel des Treffens: ein Durchbruch für einen Waffenstillstand und Frieden im Ukraine-Krieg. DER AKTIONÄR beleuchtet, welche Details im Vorfeld wichtig sind.
Ab 11:30 Uhr Ortszeit (21:30 Uhr MESZ) verhandeln Trump und Putin auf der Elmendorf-Richardson-Militärbasis in Anchorage, Alaska, hinter verschlossenen Türen über Themen von globaler Bedeutung – allen voran die Zukunft des Ukraine-Konflikts, der seit über dreieinhalb Jahren andauert.
Die Welt blickt daher gebannt auf Alaska, wo Trump und Putin in einem „Face-to-Face“-Format ohne große Delegationen sprechen werden. Laut Kreml-Berater Juri Uschakow wird die Liste der Teilnehmer bewusst klein gehalten, da „äußerst sensible Themen“ auf der Agenda stehen. Russland schickt neben Putin nur eine Handvoll Vertrauter, darunter Außenminister Sergei Lawrow, Verteidigungsminister Andrei Belousow, Finanzminister Anton Siluanow und Handelsbeauftragter Kirill Dmitrijew. Die US-Seite hält sich mit Details zurück, bestätigte aber, dass es ein „One-on-One“-Gespräch mit Übersetzern sein wird.
Im Mittelpunkt der Gespräche steht die „Lösung der ukrainischen Krise“, wie der Kreml betont. Doch es geht um mehr: territoriale Integrität der Ukraine, die Sicherheitsarchitektur Europas, Russlands Wirtschaft und globale geopolitische Bündnisse.
Ein Zeichen der Machtdemonstration: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wurde nicht eingeladen. Dies dürfte die Nervosität in Kiew und bei europäischen Verbündeten steigern, die befürchten, Trump könnte den Forderungen Putins nachgeben – etwa der Anerkennung besetzter ukrainischer Gebiete oder einem Stopp der NATO-Mitgliedschaftsambitionen der Ukraine.
Trumps Ziel: Frieden um jeden Preis?
„Trump will alle Optionen ausschöpfen, um den Krieg friedlich zu beenden“, erklärte das Weiße Haus am Vorabend des Gipfels. Doch was bedeutet „alle Optionen“? Für die Ukraine könnte dies ein zweischneidiges Schwert sein. Während ein Waffenstillstand wünschenswert wäre, fürchten viele, dass Trump Zugeständnisse an Putin machen könnte, die Kiew teuer zu stehen kommen. Der russische Verhandler gilt als geschickt und Putin wird vermutlich darauf drängen, die besetzten Gebiete zu behalten und die NATO-Erweiterung zu blockieren.
Kreml-Berater Uschakow betonte zudem, dass Russland wirtschaftliche Vorteile aus einer Annäherung an die USA ziehen will. „Die Zusammenarbeit hat enormes, leider ungenutztes Potenzial“, so der Kreml-Berater. Für Anleger könnte dies ein Signal sein, dass Russland auf eine Lockerung von Sanktionen und neue Handelsmöglichkeiten hofft – ein Thema, das die Märkte aufmerksam verfolgen werden.
Sie speisen gemeinsam
Nach dem vertraulichen Gespräch folgt ein Arbeitsessen beider Delegationen. Den Höhepunkt bildet die gemeinsame Pressekonferenz, die weltweit mit Spannung erwartet wird. Sie könnte Aufschluss darüber geben, ob und wie nah ein Ende des Ukraine-Kriegs ist – oder ob die Gespräche in eine Sackgasse geraten.
Vor dem Treffen halten sich Anleger in Alarmbereitschaft. Ein Durchbruch in den Verhandlungen könnte die geopolitischen Spannungen entschärfen und die Märkte stabilisieren, insbesondere in Europa. Ein Scheitern oder gar Zugeständnisse an Russland könnten hingegen neue Unsicherheiten auslösen, etwa bei Energiepreisen oder der Stabilität der NATO.
Besonders Aktien von Rüstungsunternehmen wie Rheinmetall, Renk und Hensoldt oder Lockheed Martin sowie Energieversorger wie Shell könnten mit volatilen Ausschlägen auf die Verhandlungsergebnisse reagieren. Aber auch die Wall Street könnte nach ihrer jüngsten Rekordjagd unter Druck geraten, sollten die Gespräche keine Fortschritte erzielen.
Das heutige Treffen zwischen Trump und Putin bildet den Höhepunkt einer äußert ereignisreichen Handelswoche. Die kommende Woche dürfte von den Resultaten des Gespräches maßgeblich beeinflusst werden.
15.08.2025, 09:05