Am Donnerstag hat US-Präsident Donald Trump mit dem russischen Präsident Wladimir Putin telefoniert. Das Gespräch dauert etwa eine Stunde lang. Laut dem außenpolitischen Berater des Kremls, Juri Uschakow, behandelte das Gespräch unter anderem die Lage im Nahen Osten – insbesondere den Atomstreit mit dem Iran – sowie den Krieg in der Ukraine.
Die USA hatten zuvor überraschend angekündigt, ihre Unterstützung für die Ukraine im Verteidigungskrieg gegen Russland zu reduzieren. Wie DER AKTIONÄR berichtete, teilte das Weiße Haus mit, dass die Lieferungen von Raketen und Munition, darunter die für die ukrainische Verteidigung entscheidenden 155-mm-Artilleriegeschosse und Patriot-Flugabwehrsysteme, vorerst eingestellt werden. Diese Entscheidung basiert auf einer Überprüfung der US-Munitionsvorräte, die von Verteidigungsminister Pete Hegseth angeordnet wurde.
Kein Durchbruch bei Telefongespräch
Während des Telefonats brachte Trump laut einem Kreml-Beamten die Idee eines sofortigen Waffenstillstands im Ukraine-Krieg ins Spiel. Putin hingegen betonte, dass Russland an einer politischen Lösung durch Verhandlungen festhalte, jedoch seine strategischen Ziele in der Ukraine weiterverfolgen werde. Diese umfassen die Beseitigung der „Grundursachen des Konflikts“, wie es der russische Berater formulierte. Russland werde diese Ziele nicht aufgeben, so die russische Seite.
Beide Staatschefs versicherten sich gegenseitig, den Dialog fortzusetzen, ohne jedoch ein persönliches Treffen zu planen. Das Telefonat endete ohne greifbare Fortschritte, insbesondere in Bezug auf die Ukraine.
DER AKTIONÄR DAILY Newsletter
Bleiben Sie über die neuesten Entwicklungen bei spannenden Unternehmen und an der Börse auf dem Laufenden. Lesen Sie DER AKTIONÄR DAILY – den täglichen Newsletter von Deutschlands führendem Börsenmagazin. Kostenlos.
Selenskyj sucht Gespräch mit Trump
Parallel dazu äußerte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den Wunsch, mit Trump zu sprechen. Hintergrund ist die Entscheidung der USA, die Lieferungen einiger Raketen und Munition an die Ukraine zu pausieren. Diese Entscheidung, angeordnet von US-Verteidigungsminister Pete Hegseth nach einer Überprüfung der US-Munitionsvorräte, hat in der Ukraine und unter Unterstützern der ukrainischen Sache Besorgnis ausgelöst.
Die Unterbrechung der US-Waffenlieferungen erfolgte im vierten Kriegsjahr und nährt Zweifel an Trumps Bereitschaft, die Ukraine weiterhin uneingeschränkt zu unterstützen. Mike Pompeo, ehemaliger Außenminister unter Trump, warnte in einem Post auf X vor den Konsequenzen eines russischen Sieges: „Die Ukraine hat nie gefordert, dass Amerika Truppen schickt; sie bitten um Waffen, um ihr Land und Volk vor russischen Angriffen zu schützen. Russland diesen Krieg gewinnen zu lassen, wäre eine Katastrophe für das amerikanische Volk und unsere globale Sicherheit.“
Die Gespräche zwischen Trump und Putin sowie Selenskyjs Drängen auf ein Gespräch mit dem US-Präsidenten zeigen die Komplexität und die festgefahrenen Positionen im Ukraine-Konflikt. Während Trump einen schnellen Waffenstillstand vorschlägt, hält Russland an seinen langfristigen Zielen fest, und die Ukraine kämpft weiterhin um internationale Unterstützung. Ohne konkrete Vereinbarungen bleibt die Lage angespannt. Ungeachtet dessen setzte sich die Rally am US-Aktienmarkt am Donnerstag fort und auch der DAX konnte leicht zulegen.
03.07.2025, 20:45