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Thyssenkrupp: "Grünstahl"-Pläne bleiben – ArcelorMittal zieht die Reißleine

Thyssenkrupp:
Foto: Jana Rodenbusch/Reuters
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Michel Doepke 20.06.2025, 14:44 Michel Doepke

Die Dekarbonisierung der Stahl-Industrie ist wichtig, um die teils ambitionierten Klimaziele zu erreichen. Während Thyssenkrupp seine Pläne bestätigt, in Duisburg eine große Anlage zur klimaschonenderen Stahlherstellung mit Fördergeldern zu errichten, legt der Wettbewerber ArcelorMittal zwei Projekte in Deutschland auf Eis.

Der Konzern will seine Pläne zur Dekarbonisierung der Flachstahlwerke in Bremen und Eisenhüttenstadt nicht weiterverfolgen. Das Unternehmen erklärte, dass es die Investitionen aufgrund der Marktsituation und der fehlenden Wirtschaftlichkeit einer CO2-reduzierten Stahlproduktion nicht weiterführen könne. Für die von ArcelorMittal geplanten Projekte hatte der Staat bereits 1,3 Milliarden Euro Fördermittel genehmigt.

Thyssenkrupp reagiert und erklärt, dass die Pläne für den grünen Stahl des Unternehmens weiterhin Bestand haben.  "Wir halten an unserem Plan fest, die erste Direktreduktionsanlage in Duisburg fertigzustellen", erklärte ein Firmensprecher auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur dpa. Gleichzeitig verwies er darauf, dass man sich mit dem Projekt "an der Grenze der Wirtschaftlichkeit" bewege.

Auch Thyssenkrupp Steel verwies in seiner Stellungnahme auf die ökonomische Situation: "Wir bewegen uns mit diesem Projekt an der Grenze der Wirtschaftlichkeit", sagte der Sprecher. "Vor allem fehlt derzeit die Aussicht auf genügend bezahlbaren Wasserstoff und auf langfristig wettbewerbsfähige Energiepreise."

Thyssenkrupp selbst hat mit Nucera eine Wasserstoff-Tochter, die mit ihren Lösungen dem Unternehmen helfen kann, eine grüne Stahlproduktion auf die Beine zu stellen. Thyssenkrupp Nucera sorgte in der Nacht von Donnerstag auf Freitag mit der angekündigten Übernahme der Hochdruck-Elektrolysetechnologie der insolventen Green Hydrogen Systems für Schlagzeilen (DER AKTIONÄR berichtete).

Thyssenkrupp (WKN: 750000)

Thyssenkrupp hält trotz wirtschaftlicher Bedenken an den Plänen für "grünen" Stahl fest. In den kommenden Wochen und Monaten dürfte beim Stahlhersteller vor allem die Marine-Sparte TKMS im Fokus stehen. Thyssenkrupp will den Bereich eigenständig an die Börse bringen und somit verborgene Werte im Konzernverbund heben. Mutige Anleger können darauf setzen, dass die Strategie des Stahlherstellers aufgeht und die Aktie wieder in zweistellige Kursregionen vordringen kann.

Enthält Material von dpa-AFX

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