Dass sich an Tesla die (Analysten-)Geister scheiden, ist bekannt. Kostprobe: Während Goldman Sachs jüngst ein Kursziel von 780 Dollar ausgerufen hat, sehen die Experten von JP Morgan im Rahmen einer aktuellen Einschätzung den Kurs perspektivisch im zweistelligen Bereich. Das dürfte die gestrige allergische Reaktion der Anleger erklären, die die Tesla-Aktie mit einem 7-Prozent-Abschlag abstraften. Zur Erinnerung: Die Tesla-Aktie notiert über der 600-Dollar-Marke.
Konkret hat Die US-Bank JPMorgan das Kursziel für Tesla unter anderem wegen gestiegener Gesamtmarkt-Bewertungen von 80 auf 90 US-Dollar angehoben. Die Einstufung wurde jedoch auf "Underweight" belassen. Zunehmend mehr Investoren fragten sich, ob sie wegen der bevorstehenden Aufnahme des Elektroautobauers in den marktbreiten S&P 500 die Aktie zukaufen sollten, schrieb Analyst Ryan Brinkman in einer am Mittwoch vorliegenden Studie. Denn die Entwicklung vieler Fonds werde mit diesem Benchmark-Index verglichen. Er empfehle jedoch, die Bestände an Tesla nicht entsprechend ihres künftigen Gewichts im S&P 500 aufzustocken. Die Aktien blieben in jeder Hinsicht extrem überbewertet.
Eines ist klar: Die Tesla-Aktie ist ein "Fantasie-Gigant" und in Sachen Bewertung nicht mehr mit normalen, rationalen Maßstäben zu greifen. Dennoch könnte das Papie trotz des gestrigen Rücksetzers kurzfristig weiter marschieren. Dafür spricht vor allem, dass der Titel am 21. Dezember erstmals als Mitglied im elitären S&P-500-Club gehandelt wird. Fondsmanager und Investoren, die den Index abbilden, sind faktisch gezwungen, sich Tesla-Aktien ins Nest zu legen – mit entsprechenden Chancen für den Aktienkurs. Fazit: investierte Anleger lassen Gewinne (erstmal) weiter laufen.
Mit Material von dpa-AFX