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19.03.2020 Michael Schröder

Stühlerücken und Spin-off bei Siemens: Busch löst Kaeser an der Spitze ab - Siemens Energy soll trotz Coronakrise 2020 an die Börse

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Siemens

Siemens-Vizechef Roland Busch wird Nachfolger des scheidenden Konzernchefs Joe Kaeser. Wie der mitteilte, soll Busch spätestens bei der Hauptversammlung am 3. Februar 2021 ernannt werden. Kaeser habe den Aufsichtsrat darüber informiert, dass er keine Verlängerung seines bis Anfang 2021 laufenden Mandates anstrebt. Der 62-Jährige soll Aufsichtsratsvorsitzender des Siemens Energy genannten Energiegeschäfts werden. Die Aktie zieht in einer ersten Reaktion an.

"Roland Busch wird bereits für die Budgetplanung des Geschäftsjahres 2021 und deren Umsetzung verantwortlich sein und ab dem 1. Oktober 2020 alle dazu relevanten Aufgabengebiete im Vorstand übernehmen", betonte Siemens. Busch ist 55 Jahre alt und seit 2011 im Siemens-Vorstand. Dort zeichnet er unter anderem für das Tagesgeschäft, die Technologie und die Unternehmensentwicklung verantwortlich. Er war zum 1. Oktober 2019 zu Kaesers Vize ernannt wurden und wurde seither als Nachfolger gehandelt. Ursprünglich hatte der Aufsichtsrat angekündigt, die Personalie im Sommer entscheiden zu wollen.

Bei der vor der Abspaltung stehenden Tochter Siemens Energy steht zudem ein überraschender Managementwechsel an. Energy-Vorstandsvorsitzender Michael Sen sowie Finanzvorstand Klaus Patzak werden das Unternehmen verlassen. Die Trennung erfolge im "gegenseitigen Einvernehmen". Kaeser übernehme innerhalb des Siemens-Vorstandes zusätzlich zu seinen bestehenden Aufgaben mit sofortiger Wirkung die Verantwortung für Siemens Energy inklusive der Siemens Gamesa Renewable Energy, hieß es.

Neuer Chef von Siemens Energy soll Linde-Manager Christian Bruch werden. Mit Wirkung zum 1. Mai übernimmt er zunächst die Leitung der Sparte Gas and Power, die in Siemens Energy aufgehen soll. Finanzchefin soll ebenfalls zum 1. Mai Maria Ferraro werden, die derzeit die Finanzen des Geschäftsbereichs digitale Industrien verantwortet.

Siemens befindet sich derzeit in einer Umbruchphase. Der Konzern will im Laufe des Jahres sein Energiegeschäft als Siemens Energy an die Börse bringen. An dem Termin hielt Siemens fest. Der geplante Spin-off soll laut Angaben von Siemens im Herbst stattfinden. Dabei will der DAX-Konzern 30 Prozent an Siemens Energy selbst behalten. Dadurch kann Siemens die Tochter direkt aus der Bilanz eliminieren. Dafür schafft der Konzern jetzt klare Verhältnisse bei der Windkrafttochter Siemens Gamesa, die neben der alten Sparte Gas and Power der Hauptbestandteil des neuen Unternehmens ist.

Siemens (WKN: 723610)

Auch wenn die Personalie im Siemens-Konzern nicht wirklich überrascht: Bei den Anlegern kommen die Neuigkeiten gut an. Die Siemens-Aktie legte im späten Handel zu. Mit der Abspaltung hat sich der Konzern aber einen ehrgeizigen Zeitplan gesetzt. Aufgrund der aktuellen Unsicherheit steht dieser aber auf wackeligen Beinen.

Es wird spannend, welche Bewertung Siemens selbst für Siemens Energy veranschlagt. Für die Mutter dürfte sich vor allem die Entkonsolidierung des schwächelnden Turbinengeschäfts positiv auswirken. Durch den Abverkauf der vergangenen Tage scheint auch die Bewertung von Siemens wieder sehr attraktiv. Sobald die Panik am Markt abebbt, könnte eine schnelle Gegenbewegung starten.

(Mit Material von dpa-AFX)

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