Die Aktie von RWE gehört am heutigen Freitag neben E.on zu den schwächsten Werten im deutschen Leitindex. Das Papier konnte nur kurzzeitig von einem Bericht des Handelsblatts profitieren, wonach das Essener Energieunternehmen darüber nachdenkt, seinen Anteil am Stromnetzbetreiber Amprion in eine Tochtergesellschaft auszugliedern.
RWE erwägt, seinen 25,1-Prozent-Anteil am Übertragungsnetzbetreiber Amprion in eine Tochtergesellschaft auszugliedern. Das könnte juristische und steuerliche Vorteile bringen. Bislang war lediglich von einem möglichen Verkauf die Rede, dieser bleibt weiterhin eine Option. RWE prüft aktuell verschiedene Finanzierungsmodelle und ist im Gespräch mit Investoren – unabhängig von der konkreten Struktur.
Amprion ist einer der vier Übertragungsnetzbetreiber Deutschlands und plant bis 2029 Investitionen von 36,4 Milliarden Euro. Der hohe Kapitalbedarf belastet die Eigentümer, zu denen neben RWE auch M31 mit 74,9 Prozent gehört. Eine erste Gebotsrunde für RWE's Anteil ist erfolgt, jedoch blieb die Resonanz offenbar unter den Erwartungen. Eine zweite Runde mit bindenden Geboten lässt auf sich warten. Insidern zufolge wurde Amprion von RWE vorerst „aus dem Schaukasten genommen“.
Parallel zeigt auch der Staat Interesse an Beteiligungen. KfW und Bundesministerien könnten sich eine Teilhabe an allen Netzbetreibern vorstellen. Der Bund hält über die KfW bereits Anteile an 50Hertz und TransnetBW.
Die Aktie von RWE rangiert mit einem minimalen Plus von 0,2 Prozent derzeit am DAX-Ende. Das Papier hatte sich aber in den vergangenen Wochen bereits sehr stark präsentiert. Seit dem Mai-Tief bei knapp 31 Euro ging es zuletzt bis auf 35,90 Euro nach oben.
DER AKTIONÄR hat vor Kurzem nach dem Deal von RWE mit Amazon dazu geraten, bei dem Papier eine erste Position einzugehen (vgl.: „RWE: Deal mit Amazon – Aktie endlich wachgeküsst“). Von der langfristigen Strategie von RWE ist DER AKTIONÄR ohnehin weiter ganz klar überzeugt.
20.06.2025, 10:29