Porsche hat den neuen Cayenne Electric vorgestellt. Das SUV – erstmals rein elektrisch – ist mit Features vollgepackt und technisch auf dem neuesten Stand. Kein Wunder, denn für die Stuttgarter ist es ein Wegweiser: Sowohl der Absatz des Bestsellers als auch die Elektrifizierung schwächelten zuletzt. Bringt der neue Cayenne die Wende bei Porsche – und der Aktie?
Der Cayenne war seit seiner Einführung 2002 über Jahre das erfolgreichste Modell der Marke: 2024 war der SUV mit 102.889 Einheiten für knapp ein Drittel der Porsche-Verkäufe verantwortlich. Doch im ersten Halbjahr 2025 gingen die Auslieferungen des Cayenne von 52.067 auf 33.884 Einheiten zurück. Auch bei der Elektrifizierung stockt es bisweilen: Der Taycan kam im Halbjahr 2025 auf 8.302 Auslieferungen, ein Minus von sechs Prozent. Dagegen stieg der Macan dank der neuen Elektro-Version kräftig an und wurde mit 45.137 Einheiten zum meistverkauften Modell – fast 60 Prozent davon waren elektrisch.
Umso wichtiger ist der Cayenne nun für Porsche: Eines der beliebtesten Modelle erhält ein Update und kommt nun auch elektrisch. Das SUV könnte so die Verkäufe ankurbeln und gleichzeitig den Elektroanteil nach oben schrauben.
Dementsprechend ist das Modell mit zahlreichen Neuheiten und Upgrades vollgepackt: Es basiert auf der gemeinsam mit Audi entwickelten PPE-Plattform für Premium- und Luxusfahrzeuge mit rein elektrischem Antrieb. Der Cayenne erhält eine große Batterie mit 108 kWh nutzbarer Kapazität, 800-Volt-Technik und einer Spitzenladeleistung von über 350 kW. Zum Interieur gehört ein modernisiertes digitales Cockpit mit gebogenen „Flow Display“ und überarbeitetem Bedienkonzept. Optional gibt es ein Head-up-Display mit Augmented-Reality-Funktionen. Neue Assistenzsysteme, ein aktives Luftfeder-Fahrwerk, Hinterachslenkung und ein schaltbares Panoramadach sollen zudem Komfort und Fahrdynamik verbessern. Auf den Markt kommen soll der Cayenne Electric im Frühjahr 2025.
Bringt der Cayenne die Wende?
Doch reicht das, um die Wende bei Porsche und der Aktie zu bringen? Wohl kaum, denn Porsche kämpft aktuell an vielen Fronten: In China schwächelt die Konjunktur, gleichzeitig kommt die heimische Konkurrenz mit technisch vollgepackten und günstigeren Modellen auf den Markt – die Nachfrage im Reich der Mitte schwächelt. In den USA sind die Importzölle mit 15 Prozent zwar geringer ausgefallen als ursprünglich veranschlagt. Porsche wird als reiner Importeur trotzdem hart getroffen.
Dementsprechend ist auch bei der Aktie keine unmittelbare Trendwende zu erwarten. Hierfür braucht es größere News. Immerhin: Den Boden scheint die Aktie inzwischen gefunden zu haben, viel Negatives ist eingepreist.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Porsche AG.
Aktien der Porsche AG befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.
02.10.2025, 11:50