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05.12.2022 Carsten Kaletta

Lufthansa: Weiter gut im Rennen

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Deutsche Lufthansa

Die Einstiegs-Chancen der Lufthansa bei ITA stehen offenbar gut. Die italienische Staatsfluglinie habe laut dpa-Bericht die konstruktiven Gespräche mit Lufthansa fortgesetzt. Die Frankfurter seien vom italienischen Finanzministerium als möglicher Partner auserkoren worden "mit dem einzigen Ziel, eine profitable Entwicklung des Unternehmens zu erreichen". 

Laut eines Berichts der Zeitung La Repubblica könnte es noch im Dezember oder im Januar zu einer Absichtserklärung zwischen den beiden Seiten kommen - dies sei aber noch kein bindender Vertrag.

Die Lufthansa hatte schon Anfang des Jahres in einer Partnerschaft mit der Reederei MSC eine Übernahme von ITA angestrebt. Nach monatelangen Verhandlungen entschied sich die Regierung von Ex-Ministerpräsident Mario Draghi aber zunächst für die Offerte des US-Fonds Certares. Die weiteren Gespräche mit den Amerikanern scheiterten aber im Herbst, sodass die Lufthansa - von nun an ohne MSC - wieder Einblick in die Bücher von ITA Airways bekam (DER AKTIONÄR berichtete). 

Medienberichten zufolge waren in der abgelaufenen Woche Manager der Deutschen für formelle Gespräche in Rom. Ein zentrales Thema der Verhandlungen ist, wie viele Anteile der ITA an die Lufthansa gehen könnten und welches Mitspracherecht Rom hat. Möglicherweise kommt dem Vernehmen nach noch ein dritter Partner neben der Lufthansa und dem Finanzministerium dazu: Derzeit wird über ein Comeback von MSC oder einen Einstieg der staatlichen (italienischen) Eisenbahnen spekuliert. 

Die rechtsnationale Regierung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni dürfte schon aus ideologischen Gründen bestrebt sein, ihren Einfluss so groß wie möglich zu halten. Laut Repubblica will Rom vor allem sicherstellen, dass sich italienische Flughäfen wie etwa in Rom, Mailand oder Catania weiterentwickeln. Die Lufthansa hatte bereits erklärt, dass sie sich Italien als Drehkreuz für Interkontinentalflüge etwa für Routen nach Afrika oder Südamerika vorstellen könne. In dem Bericht heißt es, dass der Verkauf bis Juni 2023 besiegelt sein soll. 

ITA kündigte zudem Pläne für die nächsten Monate an, in denen unter anderem 1.200 Mitarbeiter - etwa Piloten und Flugbegleiter - neu eingestellt werden sollen. Darüber hinaus soll die Flotte von aktuell 65 Flugzeugen auf 104 erweitert werden; im nächsten Jahr kommen laut Plan neun Langstreckenmaschinen dazu. Diesbezüglich sprach die Airline trotz der internationalen Lage, etwa wegen des Ukraine-Krieges, von "ausgezeichnete Ergebnissen". 

Dem Kurs der Lufthansa-Aktie pendelt zum Wochenauftakt um den Schlusskurs vom Freitag bei 7,74 Euro. Seit dem September-Tief bei 5,60 Euro hat sich der Kurs zuletzt stark entwickelt und weist seitdem ein Plus von von 38 Prozent aus. Auf dem weiteren Weg nach oben bildet das 2022er-Hoch bei 7,92 Euro nun die nächste Hürde. Gelingt ein Ausbruch, dann könnte die Aktie – rein charttechnisch – bis Richtung 9-Euro-Marke marschieren. Nach unten fungiert die frühere Widerstandszone zwischen 7,55 und 7,65 Euro (DER AKTIONÄR berichtete) nun als Unterstützung. 

Deutsche Lufthansa (WKN: 823212)

Der Einstieg bei der stark angeschlagenen ITA in Italien, die Wiederbelebung des A380 und auch der Kampf im globalen Wettbewerb wird bei inflationsbedingt schwierigerem Geschäft nicht billig. Längerfristiges Wachstum dürfte für die Kranich-Airline ein durchaus schwieriges Unterfangen werden. Trotz der jüngsten – mit Blick auf die Q3-Zahlen – Fortschritte, ist keine Fantasie erkennbar, die für eine stärkere Fortsetzung der Kursrally sorgen könnte. Deshalb sollten Anleger, die aktuell im Plus liegen, ihre Position mit einem Stopp bei 7,50 Euro absichern. Die Lufthansa-Aktie ist aber keine laufende des AKTIONÄR. 

(Mit Material von dpa-AFX)

Hinweis auf Interessenkonflikte

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Deutsche Lufthansa

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