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21.08.2020 Martin Mrowka

Lufthansa: Diese Marke muss halten, sonst...

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Deutsche Lufthansa

Auch wenn sich der Flugverkehr zuletzt belebt hat, bleibt das Passagieraufkommen Corona-bedingt niedrig. Europas größte Airline Lufthansa versucht, das weggebrochene Geschäft mit Kosteneinsparungen und besonderen Angeboten zu beleben. Die Lufthansa-Aktie bewegt sich derweil kaum. Charttechnisch ist eine Marke besonders bedeutsam.

Die Reisewarnungen wegen neuer Coronavirus-Infektionen im Ausland nehmen wieder zu. Passagiere überlegen zweimal, bevor sie einen Flug ins Ausland buchen. Die Lufthansa versucht zumindest mit einem Rückflugversprechen, besorgten Reisenden die Entscheidung zu erleichtern.

"Ohne Wenn und Aber: Für alle unsere Tarife gilt unser Rückflugversprechen! Im Falle einer Reisewarnung oder einer deutlichen Verschlechterung der Corona Situation vor Ort bringen wir Sie nach Deutschland, Österreich oder in die Schweiz zurück – notfalls per Sonderflug", heißt es auf einer Online-Seite der Lufthansa.

Mit Bring me Home und der Erweiterung Bring me Home NOW würden Kunden in den Classic, Saver und Flex-Tarifen in den Genuss eines zuverlässiges 'Rundum-Sorglos-Pakets' kommen. Bei einem erneuten Shutdown im Ausland auf Rückhol-Flüge der Bundesregierung hoffen, kann also entfallen.

An der Börse zeigt sich die Lufthansa-Aktie am Freitag auf etwa 8,55 Euro erholt. Seit Ende Juni dümpelt der Kurs zwischen 10 und etwa 7,50 Euro im Tal der Tränen. Das Mehr-Jahres-Verlaufstief bei 7,02 Euro von Ende April bleibt in bedrohlicher Nähe. 

Deutsche Lufthansa (WKN: 823212)

Die Zone zwischen 7 und 8 Euro ist charttechnisch bedeutsam, denn dort hatte der Lufthansa-Kurs bereits in Jahren 2003, 2009 und 2012 mehrmals wieder nach oben gedreht. Hält die Unterstützung nicht, könnte der Kurs auch unter 6,50 Euro fallen. Zuletzt kostete ein Anteil der Airline im Jahr 1993 noch weniger. Damals hatte die Lufthansa-Aktie bei etwa 3,50 Euro ein markantes Tief ausgebildet.

Geht es nach einigen Analysten, ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis die Lufthansa-Aktie noch weiter abrutscht. Heute hat die Privatbank Berenberg den MDAX-Wert auf "Sell" bestätigt, mit einem Kursziel von 6,50 Euro.

Zur Begründung heißt es: Die Entscheidung Großbritanniens, mitten in der Urlaubssaison Reiserückkehrer aus Frankreich und Spanien in Quarantäne zu schicken, verdeutliche die Bedrohung des internationalen Reiseverkehrs durch die Corona-Pandemie. Die Preise für Transatlantik-Routen erholten sich zwar weiter, doch das Volumen sei im Juli immer noch bis zu 95 Prozent hinter dem Vorjahresniveau zurückgeblieben. 

Auszug aktueller Analysten-Einstufungen zu Lufthansa (Quelle: Bloomberg)
Bloomberg
Auszug aktueller Analysten-Einstufungen zu Lufthansa (Quelle: Bloomberg)

Teils noch deutlich tiefere Kursziele sehen etwa die Analysten von Baader, Crédit Suisse, HSBC und MainFirst.  22 der 27 bei Bloomberg gelisteten Analysehäuser empfehlen die Lufthansa-Aktie derzeit zum Verkauf. Die tiefsten Kursziele liegen unter 3,00 Euro.

 

Bis auf weiteres ist Europas größte Airline an der Börse keinen Kauf wert. Erst mit einer deutlichen Belebung des Flugverkehrs dürfte auch die Lufthansa-Aktie zu neuem Leben erwachen.

Hinweis auf mögliche Interessenskonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Lufthansa.

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