Nach einem starken Jahresauftakt ist die Euphorie bei Fortinet-Anlegern vorerst verflogen. Trotz besser als erwarteter Quartalszahlen gerät die Aktie des Cybersicherheitsunternehmens massiv unter Druck. Der Grund: ein verhaltener Ausblick und enttäuschte Erwartungen nach dem vorangegangenen Kursanstieg.
Im ersten Quartal 2025 erzielte Fortinet einen Umsatz von 1,54 Milliarden Dollar – exakt im Rahmen der Analystenschätzungen und 14 Prozent mehr als im Vorjahr. Der bereinigte Gewinn je Aktie (EPS) lag bei 58 Cent und damit über den Erwartungen von 54 Cent. Auch bei den sogenannten Billings – einer wichtigen Kennzahl für den zukünftigen Umsatzfluss – überraschte Fortinet positiv mit einem Anstieg um 14 Prozent auf 1,60 Milliarden Dollar (erwartet wurden 1,57 Milliarden).
Die operative Marge verbesserte sich auf bemerkenswerte 34,2 Prozent. Das ist ein deutlicher Anstieg gegenüber 28,5 Prozent im Vorjahr und deutlich über den Konsensschätzungen von 30,8 Prozent.
Ausblick crasht Börsenparty
Trotz dieser erfreulichen Zahlen reagierte der Markt verschnupft: Die Fortinet-Aktie verlor im nachbörslichen Handel gestern rund 11 Prozent und fiel zeitweise auf unter 96 US-Dollar. Das Kursminus wurde heute im regulären US-Handel zunächst bestätigt, bevor der Verlust im Zuge einer allgemein guten Börsenlaune auf 8 Prozent sank (siehe weiterführende Beiträge am Artikelende). Die Fortinet-Aktie ist bislang trotzdem noch der Flop des Tages im Nasdaq 100 und S&P 500.
Das Problem: Der Ausblick auf das zweite Quartal fiel nur solide, aber nicht euphorisierend aus. Fortinet erwartet für Q2 einen Umsatz zwischen 1,59 und 1,65 Milliarden Dollar (Konsens: 1,63 Milliarden) sowie ein EPS von 58 bis 60 Cent (Konsens: 59 Cent). Für das Gesamtjahr 2025 bleibt Fortinet bei seiner Prognose: Der Umsatz soll zwischen 6,65 und 6,85 Milliarden Dollar liegen. Viele Analysten hatten nach dem Kursanstieg von mehr als 20 Prozent seit dem April-Tief auf mehr gehofft.
Fortinet liefert operativ ab, doch angesichts hoher Erwartungen und eines bereits starken Kursanstiegs genügt ein Ausblick „im Rahmen“ nicht. Die Aktie ist derzeit ohnehin keine AKTIONÄR-Empfehlung. Langfristig bleiben große Cybersecurity-Player aber grundsätzlich interessant. Anleger, die gleich mehrere Top-Aktien aus diesem Sektor auf einmal wollen, können auf den Cybersecurity Index (Link) setzen. Das Zertifikat DA0AB8 bildet diesen eins zu eins nach.
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