Der Corona-Crash hat Milliarden Euro vernichtet. Der DAX hat die schlimmste Börsenwoche seit Ausbruch der Finanzkrise im Jahr 2007 hinter sich. Berechnungen des AKTIONÄR zeigen nun, dass das deutsche Börsenbarometer ausgehend von einem Rekordhoch noch nie schneller um mehr als zehn Prozent gefallen ist. Die Corona-Korrektur ist damit auch eine Tempo-Korrektur.
Sechs Tage liegen beim S&P 500 zwischen einem neuen Allzeithoch und Notierungen zehn Prozent unterhalb dieser Marke. Es ist der schnellste Absturz der US-Geschichte, errechneten Experten der Deutschen Bank am Donnerstag. DER AKTIONÄR hat die gleiche Berechnung für den DAX angestellt. Das Ergebnis: Der DAX ist diesbezüglich zwar etwas träger als der US-Index. Aber auch er fiel noch nie schneller als im Zuge des laufenden Corona-Crash.
Schnellster Rückgang der Geschichte
Die Dramatik des aktuellen Kursverfalls wird bei einem Blick auf historische Kurse offensichtlich. Während der Lehman-Krise brauchten Marktteilnehmer noch ganze vier Wochen oder 20 Handelstage, um den DAX um zehn Prozent in die Tiefe zu schicken. 2018 reichten bereits 13 Tage. Damals fiel der Index von einem ähnlich hohen Niveau wie jetzt. Bis die 10-Prozent-Marke überschritten war, schloss der Index sogar mit einem größeren Punktverlust ab als in diesem Fall.
Jahr | Anzahl der Tage | Verlust in Punkten |
---|---|---|
2020 | 8 | -1.427,78 |
2018 | 13 | -1.489,41 |
2007 | 20 | -858,08 |
2013 | 23 | -902,03 |
2000 | 29 | -850,14 |
2014 | 34 | -1.025,16 |
2015 | 38 | -1.331,59 |
Die Zeit allerdings, die der DAX für den Absturz brauchte, ist beim Corona-Crash unübertroffen: Nur acht Tage liegen zwischen neuem Allzeithoch und anschließendem Erreichen der 10-Prozent-Korrekturmarke.
Der Corona-Crash ist rasend schnell und in seiner Ausprägung selten brutal. Hinsichtlich Geschwindigkeit und Punktverlust erreicht er einmalige Ausmaße. Darin spiegelt sich womöglich auch eine Übertreibung, die eine entsprechende Gegenbewegung in der kommenden Woche nach sich ziehen könnte.