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16.03.2020 Leon Müller

Dow Jones im "Blitz-Crash" pulverisiert: 3.000 Punkte Minus

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DowJones

Der Dow Jones zerfällt an diesem Montag beinahe in seine Einzelteile, verliert zum Handelsschluss 2.997 Punkte oder 12,9 Prozent. Es ist der schlimmste Kurssturz seit dem "Schwarzen Montag" 1987. In Punkten gemessen stellt der Sturz heute alles je Dagewesene in den Schatten. Dieser Tag kennt im Dow keine Gewinner. Am härtesten erwischt es Boeing.

Es ist ein einziges Fiasko. Nicht nur an den US-Aktienmärkten, aber heute insbesondere dort. Wegen der Coronavirus-Krise hat sich der Turbo-Crash in der neuen Woche fortgesetzt. Nachdem der Handel am Montag zunächst für rund 15 Minuten ausgesetzt worden war, sackte der Dow Jones Industrial nach Wiederaufnahme um mehr als 12 Prozent ab.

Am Freitag war der Dow noch um 9,4 Prozent gestiegen, hatte damit auf Wochensicht aber immer noch einen Verlust von mehr als 10 Prozent verbucht. Jetzt der erneute Sturz: Am Ende ging der Dow Jones bei 20.188,45 Punkten in den Feierabend. Ein Minus von 12,93 Prozent oder 2.997,10 Punkten.

DowJones (ISIN: DE000DB2KFA7)

Das Ausmaß des Corona-Crash nimmt von Tag zu Tag größere Dimensionen an. Und jeder Schritt gegen eine Beschleunigung verkehrt sich alsbald ins Gegenteil: So verfehlten die Maßnahmen mehrerer globaler Notenbanken ihr Ziel einer Beruhigung bei Weitem: Statt die Märkte zu beruhigen, sorgten die Aktionen bei Investoren für noch mehr Angst und Verunsicherung. Die US-Notenbank Fed hatte den Leitzins überraschend auf fast null Prozent reduziert und ein Maßnahmenpaket in Koordination mit anderen Notenbanken angekündigt.

Angstindex VIX steigt auf Hoch seit Lehman Brothers

Der von der Chicagoer Börse berechnete Volatilitätsindex VIX schnellte am Montag auf ein neues Hoch. Höher stand er nur einmal in seiner Geschichte: Als die US-Investmentbank Lehman Brothers Insolvenz anmeldete und die Welt in eine lange Finanzkrise stürzte.

Bank-Aktien im freien Fall

Hart erwischt hat es an diesem Montag insbesondere Banken. JPMorgan Chase verloren 15 Prozent, Goldman Sachs notierten knapp 13 Prozent tiefer. Das durch die Fed initiierte Nichtvorhandensein eines Zinses beeinträchtigt das Geschäft der großen Geschäftsbanken.

Boeing-Aktie fällt auf Tief seit Oktober 2016

Am schlimmsten erwischt aber hat es heute die Aktie von Boeing. Der Luft- und Rüstungskonzern hat mit hausgemachten Problemen – 737 Max – zu kämpfen und bekommt nun auch noch das globale Grounding vieler Airlines infolge der Coronavirus-Epidemie zu spüren. Die Aktie hat nun innerhalb weniger Wochen über 60 Prozent ihres Wertes eingebüßt.

Boeing (WKN: 850471)

Gleich welche Maßnahmen Regierungen oder Notenbanken derzeit ergreifen – nichts kann den Crash derzeit stoppen. Für die Wall Street bedeutet dieser Montag einen wenig schmeichelhaften Rekord. Nie zuvor ist der US-Leitindex im Laufe einer Sitzung so stark unter die Räder gekommen wie heute: 3.000 Punkte Verluste, das ist einmalig. Selbst relativ betrachtet nimmt dieser Tag einen besonderen Platz ein: Nur am 19. Oktober 1987 sind die Kurse mit 22,61 Prozent stärker gefallen. Und dennoch: Anleger müssen sich weiterhin vor allem auf fallende Kurse einstellen. Die Marktexperten von Goldman Sachs haben errechnet, dass der Crash noch lange nicht ausgestanden ist.

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