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12.10.2022 Fabian Strebin

Deutsche Bank: EZB will von einigen Geldhäusern mehr Kapital sehen

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Deutsche Bank

Europäische Banken können in ihren Kreditbüchern vielfach noch keine großartigen Ausfälle erkennen. Die Finanzaufsicht der EZB hatte erst kürzlich vor zu großer Sorglosigkeit gewarnt. Nun knöpft sich die Notenbank einen besonders riskanten Geschäftsbereich vieler Geldhäuer vor und fordert mehr Kapital von den Finanzinstituten. Betreffen könnte das auch die Deutsche Bank.

Die EZB will mehreren Finanzinstituten, die im Bereich Leveraged Finance tätig sind, höhere Kapitalanforderungen auferlegen. Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, dass der oberste Aufseher der Eurozone, Andrea Enria, das in New York signalisiert habe. „Einige Banken“ werden diese Maßnahme zu spüren bekommen, da sie nicht ausreichend auf die Aufforderung reagiert haben, die Risikobereitschaft in diesem Bereich einzuschränken, sagte Enria, der Vorsitzende des Aufsichtsgremiums der EZB, auf der jährlichen Mitgliederversammlung des Institute of International Finance.

Banken reagieren offenbar nicht

Enria nannte keine Namen. Die EZB beobachtet Leveraged Loans – also das Kreditgeschäft mit bereits hochverschuldeten Unternehmen – mit Sorge, spätestens seit sie vor fünf Jahren neue Leitlinien dafür aufgestellt hat. Anfang dieses Jahres schrieb Enria wegen des Themas sogar einen Brief an die Vorstandsvorsitzenden der von ihm beaufsichtigten Banken. Darin erinnerte er daran, dass viele von ihnen in diesem Bereich nicht über das Niveau an Risikomanagement verfügen, das er gerne sehen würde, und teilte bereits mit, dass Banken mit Kapitalaufschlägen rechnen müssten, wenn sie ihr Geschäfte nicht reduzieren.

Nach Deutscher Bank nun BNP Paribas im Fokus

Eine Bank, die besonders im Fadenkreuz der EZB steht, ist BNP Paribas. Die französische Bank steht an der Spitze einer von der EZB erstellten Liste mit den Banken, die in dem Geschäft am aktivsten sind, wie Bloomberg berichtete. Die Deutsche Bank AG wurde bereits letztes Jahr von der EZB mit einer strengeren Kapitalanforderung im Zusammenhang mit Leveraged Finance belegt, nachdem sie sich trotz Aufforderung geweigert hatte, das Geschäft einzuschränken. Unklar ist, ob die Deutsche Bank nun mit einer Verschärfung rechnen muss.

Deutsche Bank (WKN: 514000)

Die Deutsche Bank hat im Rahmen ihres Umbaus Teile des Investmentbankings aufgegeben. Dennoch ist man wie alle Großbanken auch in riskanten Teilbereichen tätig. Derzeit ist unklar, ob man mit einer höheren Kapitalanforderung wegen Leveraged Loans rechnen muss.

Die Aktie hat sich von der 8-Euro-Marke wieder etwas entfernt. Derzeit fehlen positive Impulse, die den Kurs nachhaltig antreiben könnten. Am 26. Oktober kommen aber die Quartalszahlen. Investierte bleiben an Bord.


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