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Deutsche Bank: Das sagt die Finanzaufsicht zum Crash vom März

Deutsche Bank: Das sagt die Finanzaufsicht zum Crash vom März
Foto: Arne Dedert/picture alliance
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Fabian Strebin 06.06.2023, 09:39 Fabian Strebin

Ende März – die Bankenkrise bei amerikanischen Regionalbanken war in vollem Gang – stürzte die Aktie der Deutschen Bank an einem Tag im Intraday-Handel zweistellig ab. Schnell machte sich Panik breit, allerdings stellte sich bald heraus, dass es wohl einen Zusammenhang zum Markt für Kreditausfallversichrungen gibt. Die Aufsicht prüft nun Änderungen.

Die Deutsche Bank war wohl der krasseste Fall, was die Kursschwankungen im März in der Branche angeht. Aber auch die Aktien von anderen europäischen Finanzinstituten kamen unter die Räder. Der Vorstand der Deutschen Bank sprach damals von einer spekulativen Attacke. Tatsächlich haben sich scheinbar Marktteilnehmer im Vorfeld mit Credit-Default-Swaps eingedeckt. Die europäische Finanzaufsicht Esma wollte prüfen, was dahintersteckt.

Nun sind mehrere Monate vergangenen und die Esma erwägt Konsequenzen. „Wir prüfen, ob es am Markt für Kreditausfallversicherungen für einzelne Unternehmen Reformbedarf gibt“, sagte Esma-Chefin Verena Ross dem Handelsblatt. Die Esma stehe bei ihrer Überprüfung des CDS-Marktes für einzelne Unternehmen noch am Anfang und könne deshalb noch keine endgültigen Schlussfolgerungen ziehen, erläuterte Ross. Grundsätzlich sieht Ross jedoch vor allem zwei Ansatzpunkte: mehr Aufklärung und mehr Transparenz.

Zum einen könnte der Signalwert, der von der Entwicklung von Kreditausfallversicherungen ausgehe überbewertet werden. Andererseits wünscht sich die Esma-Chefin mehr Transparenz beim Handel der Derivate. Denn aktuell könne man nur über Börsen abgewickelte Geschäfte von EU-Marktteilnehmen nachvollziehen.

Ob es bei der Deutschen Bank wirklich eine gezielte Attacke war, ist immer noch nicht geklärt. Die Bank geht weiter davon aus, nach Aussagen von Ross laufen die Prüfungen noch. Dafür seien aber nationale Aufsichtsbehörden primär zuständig.

Deutsche Bank (WKN: 514000)

Bereits mit relativ kleinen Summen können Marktteilnehmer größere Beträge über Credit Default Swaps bewegen und so zum Absturz von Kursen beitragen. Gerade bei Banken ist das problematisch, denn sie erfüllen eine wichtige ökonomische Funktion. Daher sind verschärfte Regeln nur richtig.

Die Aktie der Deutschen Bank ist aktuell eine Halteposition. Mehr Potenzial dürfte aktuell die Commerzbank bieten oder auch italienische Wettbewerber.

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