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08.07.2020 Jochen Kauper

Daimler-Hauptversammlung: Wie sieht der Weg aus der Krise aus?

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Daimler

Erstmals seit seinem Amtsantritt muss Daimler-Chef Ola Källenius am Mittwoch (10.00 Uhr) den Aktionären des Autobauers Antworten auf ihre Fragen liefern. Die Hauptversammlung findet wegen der Corona-Pandemie zwar später als geplant und auch nur online statt. Trotzdem dürften nicht wenige Anteilseigner erwarten, dass Källenius eine Strategie vorlegt, wie er den Konzern aus der mittlerweile zweifachen Krise führen will.

Daimler hatte schon vorher nicht gut dagestanden - die drastischen Corona-Folgen mit einem weltweiten Nachfrageabsturz und wochenlangen Produktionsstopps haben die Lage nun aber noch verschärft und dürften Källenius zwingen, noch stärker zu sparen als ohnehin geplant. Im ersten Quartal schrammte Daimler nur knapp an roten Zahlen vorbei.

Källenius will den Konzern straffen und effizienter machen

Dabei war der Gewinn des Autobauers schon 2019 eingebrochen, weil die Autokonjunktur insgesamt schwächelte, Daimler aber weiter enorme Summen in Zukunftsprojekte stecken muss und zudem auf einem Berg aus Diesel-Altlasten sitzt. Källenius will den Konzern straffen und effizienter machen. Tausende Stellen sollen gestrichen, Kosten gesenkt und Prioritäten neu sortiert werden. Durch die Corona-Krise drohen nun zudem teure Überkapazitäten. In der vergangenen Woche kündigte der Konzern bereits an, sein Smart-Werk im französischen Hambach zu verkaufen.

Aktionärsvertreter halten die Krise für hausgemacht

Sofern es nicht um unmittelbare Corona-Folgen geht, halten viele Aktionärsvertreter die Krise für hausgemacht. Sie werfen dem Konzern vor, sich auf den Rekorden der zurückliegenden Jahre ausgeruht und wichtige Weichenstellungen vor allem für den Umstieg auf die Elektromobilität verschlafen zu haben. Auch der Plan, Källenius' Vorgänger Dieter Zetsche im kommenden Jahr zum Vorsitzenden des Aufsichtsrats zu machen, stößt bei vielen weiterhin auf Ablehnung.

Die zu erwartende Kritik wird Källenius und Aufsichtsratschef Manfred Bischoff allerdings nur in schriftlicher Form erreichen. Wegen der Corona-Beschränkungen wird es - anders als sonst üblich - keine Redebeiträge von Aktionären geben.

Daimler (WKN: 710000)

Zuletzt konnten Daimler zumindest wieder mit positiven News auf sich aufmerksam machen.

Beteiligung an Batteriezellen-Hersteller Farasis

Der Automobil-Hersteller hat sich mit drei Prozent am chinesischen Batteriezellen-Hersteller Farasis Energy beteiligt. Die Beteiligung an Farasis ist für Daimler ein wichtiger strategischer Schritt. So sichert sich der Automobil-Hersteller Nachschub für seine Elektromodelle. Experten gehen davon aus, dass Farasis im Jahr 2022 auf einen Marktanteil von vier Prozent im Bereich der Batteriezellen kommen könnte (siehe Grafik). Farasis wird also durchaus ein wichtiger Player im Markt der Batteriezellen neben CATL, LG Chem und Samsung SDI.

Deal mit Nvidia

Kurz zuvor gab Daimler einen neuen Deal mit Nvidia bekannt. Ab 2024 wird die Nvidia-Architektur in jedem neuen Mercedes verbaut. Dieses ermöglicht nicht nur autonomes Fahren auf Level 4 und selbständiges Parken. Das Auto der Zukunft wird zu einer Art iPhone, welches ständig Software-Updates erhält. Dank der Fortschritte „in Lichtgeschwindigkeit“ bei der Künstlichen Intelligenz, verbessert sich das System laut Nvidia permanent.

Was die Daimler-Aktie betrifft, so hat sich das Papier nach dem Corona-Crash in den letzten Monaten peu a peu nach oben gearbeitet. Ein neues Kaufsignal entsteht, sobald die Aktie die wichtige 200-Tage-Linie bei 40,55 Euro knackt.

Hinweis auf Interessenkonflikte gemäß §34b WpHG: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Daimler.

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