Mit rund vier Prozent Kursplus steht die Nike-Aktie zum Wochenauftakt vorbörslich an der Spitze des Dow Jones. Der Sportartikelhersteller dürfte somit als stärkster Wert im US-Leitindex in den Montagshandel starten. Grund für die gute Stimmung ist ein Doppel-Upgrade von JPMorgan.
Die US-Bank hat in einer aktuellen Studie ihre Einschätzung für Nike deutlich angehoben. Analyst Matthew Boss stufte die Aktie von „Neutral“ auf „Overweight“ hoch und erhöhte das Kursziel von 64 auf 93 Dollar. Das entspricht einem Potenzial von rund 20 Prozent.
Zur Begründung verweist Boss auf einen mehrjährigen Erholungspfad, der dem Konzern bis 2030 spürbares Gewinnwachstum bringen soll. Erstmals seit der Herabstufung im Juni 2024 hat er seine Gewinnschätzungen für 2026 und 2027 wieder nach oben angepasst.
Nike am Wendepunkt
Ab dem zweiten Halbjahr 2026 rechnet JPMorgan mit einer erneuten Wachstumsdynamik. Belastungen durch Lagerabbau und Produktzyklen dürften dann weitgehend abgebaut sein. Gleichzeitig sieht Boss Spielraum für eine Rückgewinnung von über 500 Basispunkten operativer Marge – unter anderem durch mehr Vollpreisverkäufe, neue Produkte und Einsparungen bei den Vertriebskosten.
Auch strukturell zeigen sich Fortschritte. Bis Ende des zweiten Quartals 2026 sollen globale Lagerbestände und Absatz wieder im Gleichgewicht sein. Die Rückmeldungen von Großhändlern zur Frühjahr-/Sommerkollektion 2026 fielen bereits „sehr positiv“ aus. Langfristig erwartet Boss zusätzliche 200 bis 300 Basispunkte Marge, um wieder das präpandemische Niveau von 12 bis 13 Prozent zu erreichen. Für das Geschäftsjahr 2028 kalkuliert JPMorgan aktuell mit zehn Prozent.
Nike hat sich vom Tiefpunkt gelöst, doch der Weg zurück zur Bestform wird kein Sprint. Die Bilanz stabilisiert sich, der Trump-Deal entlastet, die Markenbindung greift. DER AKTIONÄR bleibt überzeugt: Die Turnaround-Story läuft – und wer Geduld mitbringt, dürfte mittelfristig belohnt werden. AKTIONÄR-Kursziel: 70,00 Euro (81,50 Dollar).
28.07.2025, 13:57