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28.07.2025, 10:20
Schlechte Nachrichten für die Aktionäre von Volkswagen: Die Konzerntochter Audi hat ihre Prognose für das Jahr 2025 nach unten korrigiert. Als Belastungsfaktoren nennt der Premiumhersteller die US-Strafzölle von Präsident Trump und hohe Kosten für den Konzernumbau. Die Aktie der Muttergesellschaft Volkswagen gerät damit erneut unter Druck.
Konkret rechnet die Audi-Gruppe – zu der auch die Luxusmarken Bentley, Lamborghini und der Motorradhersteller Ducati gehören – für das laufende Jahr nur noch mit einer operativen Umsatzrendite zwischen fünf und sieben Prozent. Zuvor lag die Spanne bei optimistischen sieben bis neun Prozent. Die Zölle von US-Präsident Trump, Kosten für den Konzernumbau und schwache Geschäfte in China haben den Gewinn von Audi im ersten Halbjahr einbrechen lassen. 1,3 Milliarden Euro nach Steuern bedeuten ein Minus von 37,5 Prozent. Es ist bereits das dritte Mal in Folge, dass das erste Halbjahr im Vorjahresvergleich deutlich schlechter ausfällt.
Mehrere Baustellen
Audi kämpft an mehreren Fronten. Im ersten Halbjahr fielen die Auslieferungen in den meisten wichtigen Märkten, einschließlich Nordamerika und dem einstigen Gewinnbringer China. Dort verlieren die europäischen Hersteller zusehends Marktanteile an die starke lokale Konkurrenz, angeführt von BYD. Audi versucht nun, mit einer Erneuerung der Modellpalette gegenzusteuern. Geplant ist die Einführung von zehn neuen Plug-in-Hybrid-Modellen bis zum Jahresende.
Hinzu kommt die Belastung durch die US-Zölle, die nach einer Einigung zwischen den USA und der EU aktuell bei 15 Prozent liegen. „Die Auswirkungen des kürzlich erzielten Zollabkommens werden derzeit bewertet“, teilte Audi in einer Erklärung mit. Finanzvorstand Jürgen Rittersberger betonte während einer Telefonkonferenz, man wolle auch Klarheit über die endgültigen Zollsätze für Mexiko. Dort produziert Audi mit dem Q5 ein wichtiges SUV-Modell, das in den USA ein Topseller ist.
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Rückstand bei E-Mobilität?
Auch bei der Zukunftsstrategie E-Mobilität läuft nicht alles rund. In der Vergangenheit hatte Audi vielversprechende Modellprojekte gegen Konkurrent Tesla angekündigt, nur um diese später zu verschieben oder ganz zu streichen. Zwar hat die Marke neue Elektromodelle wie den Q6 e-tron auf den Markt gebracht, doch es gibt Zweifel, ob diese technologisch mithalten können. So fehle es bei der Batterieleistung im Vergleich zu BMWs kommender „Neuer Klasse“, die im September vorgestellt wird.
Die kritische Einschätzung teilen auch Analysten. „Die Zeiten, in denen Audi als Innovationsführer in der Autoindustrie galt, sind vorbei“, erklärte UBS-Analyst Patrick Hummel bereits vor der Veröffentlichung der Zahlen. „Es bleibt abzuwarten, ob die Substanz der neuen Produkte ausreicht, um die Verbraucher zu beeindrucken und die richtigen Preispunkte zu erzielen.“
Die schlechten Nachrichten der Ingolstädter Premiumtochter sind ein weiterer Schlag für die ohnehin gebeutelten Aktionäre von Volkswagen. Audi ist eine der wichtigsten Ertragsperlen im Konzern, doch die zahlreichen Baustellen – von der schwachen China-Performance über den technologischen Rückstand bei E-Autos bis hin zu den hausgemachten Problemen – belasten massiv. Ein Einstieg drängt sich daher derzeit nicht auf.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen AG ZC 09/PERP.
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