Ein Jahr nach Amtsantritt zieht Vorstandschefin Bettina Orlopp eine positive Zwischenbilanz. Die Übernahmepläne von Großaktionär UniCredit hätten die Commerzbank zwar stärker als gewünscht beschäftigt, die neue Strategie „Momentum“ entfalte dennoch ihre Wirkung. Zudem hat sich der Kurs seither mehr als verdoppelt.
Vor einem Jahr hat Bettina Orlopp überraschend den Vorstandsvorsitz der Commerzbank von Manfred Knof übernommen. Zum einjährigen Jubiläum hat sie sich laut einem Handelsblatt-Bericht nun in einem Schreiben an die Beschäftigten gewandt. Darin spricht Orlopp von einem „intensiven, bewegten und vor allem sehr erfolgreichen Jahr“.
Dank der neu eingeführten Strategie „Momentum“ habe das Institut deutlich an Stärke gewonnen. Der Aktienkurs hat sich seit Orlopps Amtsantritt mehr als verdoppelt. Die Commerzbank-Chefin sieht zudem „zusätzliche Möglichkeiten“ für die Bank. Als führender Partner des deutschen Mittelstands und Finanzdienstleister für über zehn Millionen Privatkunden sowie zehntausende Unternehmen wolle man die eigene Stärke bei den anstehenden Finanzierungen gezielt ausspielen.
Gleichzeitig belastet der italienische Großaktionär UniCredit weiterhin den Alltag. Vorstandschef Andrea Orcel strebt nach wie vor eine Komplettübernahme an. UniCredit hat den Anteil inzwischen auf 29 Prozent erhöht, knapp drei Prozent davon über Finanzinstrumente. Doch sowohl die Bundesregierung mit gut zwölf Prozent als auch Orlopp selbst und die Belegschaft lehnen einen Verkauf klar ab.
„Natürlich war das vergangene Jahr auch geprägt vom Einstieg der UniCredit“, so Orlopp. „Wir hätten uns gewünscht, weniger Energie dafür aufbringen zu müssen.“ Zugleich betonte sie, dass UniCredit zwar größter Aktionär, aber dennoch nur Minderheitsbeteiligter sei. Der Austausch sei professionell, der Fokus liege jedoch klar auf Eigenständigkeit und dem Ausbau der Marktstellung.
Mit „Momentum“ setzt Orlopp auf Wachstumschancen im Mittelstand, bei Infrastruktur und Rüstung. „Wir nehmen gerade erst Fahrt auf“, so die Commerzbank-Chefin. Anleger dürfen damit auf weitere Impulse hoffen – auch wenn der Konflikt mit UniCredit für Nervosität sorgt. Aktuell ist die Aktie trotzdem nur eine Halteposition.
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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.
02.10.2025, 14:09