BMW verdiente im ersten Quartal 2,2 Milliarden Euro. 26,4 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Vor allem ein schwaches China-Geschäft verdarb den Münchnern die Bilanz. Die im Automobilbau am Kapitalmarkt viel beachtete operative Marge (Ebit) ging um 1,9 Prozentpunkte auf 6,9 Prozent zurück. Das war jedoch mehr als von Analysten zuvor geschätzt. Folge: Die Aktie setzte im Anschluss an die Zahlen ihre Kletterpartie fort und steht kurz vor einem Kaufsignal.

Je anspruchsvoller das Umfeld, umso entscheidender seien Produkte, Strategie und Flexibilität, sagte BMW-Konzernchef Oliver Zipse im Rahmen der Vorlage der Zahlen für das erste Quartal. Man bediene "die unterschiedlichen Kundenwünsche weltweit" und könne so "robuste Ergebnisse" erzielen und Kurs auf die Jahresziele halten.
Mit den Zahlen aus dem Tagesgeschäft schnitt BMW besser ab als von Experten befürchtet.
Positive Kommentare der Analysten
Die UBS hat die Einstufung für BMW nach den Zahlen für das erste Quartal auf "Buy" mit einem Kursziel von 78 Euro belassen. Überraschenderweise habe der Autobauer mit dem Ausblick alle wichtigen Kennziffern bekräftigt, schrieb Patrick Hummel in einer ersten Einschätzung am Mittwoch.

Philippe Houchois von Jefferies hob das Kursziel für die BMW-Aktie sogar von 83 auf 88 Euro an. Dank eines soliden ersten Quartals habe der Autobauer einen zuversichtlichen Ausblick gegeben, schrieb der Auto-Analyst in einer Studie. BMW dürfte die verzögerte Umsetzung der US-Zölle dazu nutzen, das Unternehmen, das seit Jahren zu den ausgewogensten globalen Automobilherstellern gehört, weiter zu verbessern. Houchois erhöhte seine Schätzungen um rund 5 Prozent.
BMW konnte mit den Zahlen für das erste Quartal durchaus überzeugen. Die Marge lag am oberen Ende der Schätzungen. Auch die Tatsache, dass BMW trotz der geopolitischen Unsicherheiten die Jahresziele bestätigte, stimmte die Investoren zuversichtlich. Positiv ist auch die Tatsache, dass BMW zuletzt viel Geld in neue Modelle und Anlagen gesteckt hat, um sich für den Start der neuen Elektroautogeneration "Neue Klasse“ zu rüsten. Damit wird BMW einen Sprung nach vorne in Sachen Elektronik, Design und Software machen.
Die BMW-Aktie hat im Anschluss an die Zahlen ihre Kletterpartie fortgesetzt. Das Papier ist kurz davor, sowohl die 50-Tage- (77,12 Euro), als auch den wichtigen 200-Tage-Durchschnittslinie (77,28 Euro) hinter sich zu lassen und ein neues Kaufsignal zu generieren.
Enthält Material von dpa-AFX