Amazon hat erst kürzlich die Zukunft seiner Sprachassistentin Alexavorgestellt. Doch der US-Konzern ruht sich nicht aus – im Gegenteil: Nun nimmt der Onlinegigant erneut den Lebensmittelmarkt ins Visier. In den USA will Amazon dazu die neue Eigenmarke „Amazon Grocery“ einführen. DER AKTIONÄR beleuchtet die Pläne des US-Konzerns und verrät mögliche Auswirkungen.
Bisher ist Amazon bereits mit den Eigenmarken Happy Belly und Amazon Fresh auf dem US-Lebensmittelmarkt aktiv. Unter der neuen Eigenmarke „Amazon Grocery“ sollen Verbraucher jedoch nicht nur diese Produkte, sondern insgesamt über 1.000 Artikel finden. Preislich dürften diese größtenteils weniger als fünf Dollar kosten, wie CNBC berichtet.
Während Amazon mit „Everyday Essentials“ wie Küchenrollen, Spülmittel und Knabbereien im Online-Shop große Erfolge feiert, bleibt abzuwarten, wie Verbraucher das Lebensmittelangebot annehmen. Erst letzte Woche kündigte Amazon die Schließung aller Filialen seiner kassenlosen Go-Stores und Fresh-Supermärkte im Vereinigten Königreich an.
Angriff auf Walmart, Kraft Heinz und Co
Mit dem Launch der neuen Eigenmarke "Amazon Grocery" rückt Amazon nicht nur Händlern wie Walmart oder Target auf die Pelle, sondern greift gezielt in die Kerngeschäfte etablierter Lebensmittelkonzerne ein. Die preisgünstige Linie mit über 1.000 Produkten unter fünf Dollar, deren Sortiment von Snacks über Molkereiprodukte bis hin zu verarbeiteten Lebensmitteln reichen soll, bedroht vor allem nationale Marken, die unter dem Druck steigender Popularität von Eigenmarken leiden. Verbraucher sparen in Zeiten anhaltender Inflation und wechseln zu günstigen Alternativen.
Laut Branchenanalysen haben Store Brands 2025 bereits 20 Prozent des US-Grocery-Markts erobert, mit Amazon als aggressivem Newcomer. Große Konzerne wie Kraft Heinz melden hingegen sinkende Umsätze und vollziehen sogar Spin-offs, um sich von druckbelasteten Segmenten zu lösen. Ähnlich kämpfen PepsiCo und andere Lebensmittelriesen mit stagnierenden Verkäufen in den Bereichen Snacks und Basics.
DER AKTIONÄR sieht den Einstieg von Amazon in den Lebensmittelmarkt positiv. Dadurch nimmt die Diversifikation weiter zu, zudem bindet Amazon die Kunden noch mehr an sein Ökosystem. Die Aktie, die auch Teil des AKTIONÄR-Depots ist, bleibt ein Kauf. Seit der Empfehlung in Ausgabe 20/25 steht ein Plus von knapp 15 Prozent zu Buche.
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01.10.2025, 17:38