Die Autobauer dominieren am Donnerstag die Indizes: Mercedes, Volkswagen, BMW und die Porsche SE belegen die ersten vier DAX-Ränge. Die Porsche AG steht an der MDAX-Spitze. Rückenwind kommt durch Donald Trump, der US-Abgasvorgaben lockern will. Auch die Bank of America beflügelt mit einer positiven Branchenstudie.
Auslöser waren Äußerungen Donad Trumps: Der US-Präsident will die unter Joe Biden beschlossenen strengeren Verbrauchsvorgaben lockern und das Ziel für den durchschnittlichen Flottenverbrauch deutlich anheben. Bisher hätten Hersteller ab 2031 einen auf die Flotte gerechneten Durchschnitt 50 Meilen pro Gallone Kraftstoff erreichen müssen – etwa 4,7 Liter auf 100 Kilometer. Nun peilt die Trump-Regierung einen Flottenschnitt von 34,5 Meilen pro Gallone, also etwa 6,8 Liter auf 100 Kilometer, an.
Zugleich soll der Handel mit Emissionsrechten ab dem Modelljahr 2028 enden. Ein Modell, von dem bislang vor allem Tesla profitierte und die anderen Autobauer Geld kostete.
BofA entfacht Branchenhoffnung
Weiteren Rückenwind liefert eine Branchenstudie der Bank of America. Analyst Horst Schneider erwartet weniger regulatorischen Druck auf Europas Autobauer und sieht darin einen wichtigen Kurstreiber. In Europa dürfte das Aus für Verbrennungsmotoren von 2035 nach 2040 rutschen, in den USA könnten Emissionsvorgaben sogar ganz fallen. Für die Branche, die an der Börse bereits einen tiefen Umbruch eingepreist hat, schaffe das Luft nach oben, so Schneider.
Schneider stufte die Porsche-Holding auf Kaufen hoch, weil Anleger über sie Volkswagen und Porsche AG mit Abschlag erhalten. Für Mercedes hob er die Einstufung von Untergewichten auf Neutral an.
Autobauer treiben DAX
Die positiven News treiben die Aktien der Autobauer sowie den autolastigen DAX (+0,7 Prozent) merklich an. Die Porsche SE sprang mit 5,4 Prozent an die Spitze des deutschen Leitindex. Auf den Rängen zwei bis vier liegen Mercedes (+3,9 Prozent), Volkswagen (+3,2 Prozent) und BMW (+3,1 Prozent). Die Porsche AG führt mit einem Plus von 3,5 Prozent den MDAX an. Das in Mailand notierte Papier des Mehrmarkenkonzerns Stellantis (unter anderem Chrysler, Jeep, Opel) gewinnt zur Stunde rund vier Prozent.
Die Stimmung unter Deutschlands Autobauern hellt sich zuletzt wieder auf. Da dennoch mehrere potenzielle Belastungsfaktoren auf der Branche lasten, sollten Anleger auf ausgewählte Branchenwerte setzen. DER AKTIONÄR favorisiert BMW und Mercedes-Benz.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Porsche AG, Mercedes-Benz, Volkswagen Vz., Stellantis.
04.12.2025, 11:30