Porsche steckt sowohl personell als auch strategisch mitten im Umbau. In einer Phase in der die Gewinne immer mehr zusammenschmelzen, übergibt CEO Oliver Blume zentrale Vorstandsressorts an neu. Die neuen Manager sollen den Vorstand verjüngen, frischen Wind bringen und den Sportwagenbauer zurück auf Kurs führen.
Mitten in einer der schwierigsten Phasen der jüngeren Unternehmensgeschichte baut Porsche seine Führung um. Jüngste Personalentscheidung: Entwicklungschef Michael Steiner wird zum 1. Juli stellvertretender CEO und gibt dafür seine Aufgaben im VW-Konzern ab, um sich wieder ganz auf Porsche zu konzentrieren. Der langjährige Technikchef gilt als erfahrener Hoffnungsträger für den dringend benötigten Neustart.
Im August folgen noch weitere Wechsel: Vera Schalwig wird das Personalressort von Andreas Haffner übernehmen. Schalwig leitet aktuell das Personalwesen in Zuffenhausen und ist seit 2007 mit Unterbrechung im Unternehmen beschäftigt. Ebenfalls aus den eigenen Reihen stammt Joachim Scharnagl, der das Ressort Beschaffung von Barbara Frenkel übernehmen soll. Beide gelten als bestens vernetzt und vorbereitet.
Die Wechsel sind Teil eines langfristig geplanten Generationswechsels. Im Ganz anders als die Personalwechsel im Februar. Damals mussten Finanzchef Lutz Meschke und Vertriebsvorstand Detlev von Platen überraschend gehen. Hintergründe waren unter anderem Differenzen im Management und schwache Verkaufszahlen in China.
Die neuen Vorstände übernehmen in Zeiten zahlreicher Herausforderungen: Absatzprobleme, US-Zölle, eine Gewinnwarnung und Rückschläge bei Batterieprojekten setzen Porsche zu. Der Vorstand muss nun liefern – und Vertrauen an der Börse zurückgewinnen.
Porsche-Chef Blume baut seinen Vorstand systematisch um. Ob damit die Reihe an Problemen gelöst werden kann, bleibt abzuwarten. Auf dem aktuellen Kursniveau dürfte schon viel Negatives eingepreist sein. Die Bullen arbeiten zudem daran, den charttechnisch wichtigen GD50 bei aktuell 48,84 Euro zu überwinden und damit ein Kaufsignal zu generieren. Die Aktie kommt auf die Watchlist. Wer bereits investiert ist, hält an seiner Position fest.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Porsche AG .
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