BYD hat in Brasilien offiziell seine größte Fabrik außerhalb Chinas eröffnet. Mit der Megafactory im ehemaligen Ford-Werk in Camacari will der Elektroautobauer den lateinamerikanischen Markt erobern und sich unabhängiger vom harten Preiskampf in China machen.
Der chinesische Elektroautobauer BYD hat in Camacari im brasilianischen Bundesstaat Bahia seine größte Produktionsstätte außerhalb Chinas eröffnet. Das Werk, das auf dem Gelände eines früheren Ford-Standorts steht, soll zunächst 150.000 Fahrzeuge pro Jahr fertigen. In einer zweiten Phase sollen jährlich 300.000 Einheiten und bei voller Auslastung bis zu 600.000 Autos vom Band rollen. Insgesamt investiert BYD rund 980 Millionen Dollar in den Standort.
Mit der neuen Megafactory will BYD seine starke Marktposition in Brasilien – wo bereits acht von zehn verkauften E-Autos und drei von zehn Hybriden von BYD stammen – weiter ausbauen. Produziert werden die Fahrzeuge für Brasilien und ganz Lateinamerika. „Diese Fabrik steht für die Wiedergeburt der industriellen Würde Bahias“, sagte Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva bei der Eröffnung.
BYD-Chef Wang Chuanfu betonte Brasiliens Potenzial als grüner Industriestandort mit reichlich sauberer Energie und Innovationsförderung durch die Regierung. BYD will Brasilien zu einem Schlüsselmarkt seiner globalen Energiewende machen, investiert zusätzlich zwölf Millionen Dollar in die Forschung und setzt auf lokale Entwicklung – von Flex-Hybridmotoren bis zu Solarlösungen.
Während der Preiskampf in China die Margen belastet und das Wachstum inzwischen stagniert, gewinnt das Ausland für BYD zunehmend an Bedeutung. Gleichzeitig nimmt das Werk etwas Druck von BYD, nachdem eine geplante Fabrik in Mexiko seit Juli vom Tisch ist.
Das Werk in Brasilien ist ein Meilenstein, der Bau stand allerdings schon lange fest. Auf die Aktie hat die News daher kaum Einfluss. Im Zuge des jüngsten Abverkaufs ist die Aktie unter den Stoppkurs gefallen. Ein Einstieg drängt sich aktuell nicht auf.
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13.10.2025, 14:00