Nachdem die für heute Abend erwartete Fed-Zinsentscheidung bekannt ist (mehr dazu lesen Sie hier), haben die meisten Indizes einen Gang höher geschaltet. Steil bergab geht es jedoch für AeroVironment – und das zweistellig. Schuld sind die veröffentlichten Quartalszahlen und der Ausblick.
Der US-Drohnenbauer wurde vom Shutdown der US-Regierung getroffen, was sich in den Zahlen zum letzten Quartal und im Jahresausblick niederschlug. Für das zweite Quartal (gebrochenes Geschäftsjahr) wurde zwar ein Umsatz von 472,5 Millionen Dollar erzielt – und damit mehr als die erwarteten 464,2 Millionen Dollar. Aber der bereinigte Gewinn je Aktie verfehlte mit 0,44 Dollar nicht nur das Vorjahresergebnis von 0,47 Dollar. Auch die Marktprognose lag mit 0,76 Dollar erheblich höher.
Das bereinigte EBITDA erreichte somit auch nur 45,0 Millionen Dollar. Das waren zwar 74 Prozent mehr als vor einem Jahr, aber die Analysten hatten im Schnitt 66,9 Millionen Dollar auf dem Zettel. Die Bruttomarge sank von 39 Prozent im zweiten Quartal des letzten Geschäftsjahres auf nur noch 22 Prozent (Prognose: 26,3 Prozent).
Der Umsatz im Geschäftsjahr 2026 liegt jetzt mit zwei Milliarden Dollar nur am oberen Ende der Unternehmensspanne auf Höhe der Markterwartung. Der bereinigte Gewinn je Aktie soll laut Vorstand zwischen 3,40 und 3,55 Dollar liegen – nach zuvor 3,60 bis 3,70 Dollar. Der Analystenkonsens erwartete bisher 3,63 Dollar.
Finanzvorstand Kevin McDonnell sagte bei der Zahlenpräsentation, dass das Quartal zusätzliche Herausforderungen für die bereinigte Bruttomarge gebracht habe. AeroVironment habe im Quartal das Upgrade seines Oracle-Fusion-ERP-Systems umgesetzt. Dadurch habe das Unternehmen operative Ineffizienzen und einmalige Kosten verzeichnet.
Mit einem zweistelligen Verlust steuert die Aktie die 200-Tage-Linie bei 234,44 Dollar an, die als Unterstützung dienen könnte. Anleger greifen nicht in das fallende Messer. Die Aktie ist keine laufende Empfehlung.
10.12.2025, 20:53