Eine neue Allianz bringt die Industrierobotik weiter Richtung Zukunft. Künftig werden Nvidia und Japans Robotik-Spezialist Fanuc gemeinsam KI-gesteuerte Industrieroboter entwickeln. Diese sollen Sprachbefehle verstehen, in Echtzeit reagieren und noch besser mit den Menschen zusammenarbeiten. Für Fanuc bedeutet die Nvidia-Kooperation den vielleicht größten Technologiesprung seit 1974, als die ersten Fanuc-Roboter in japanischen Fabriken installiert wurden.
Kern des Projekts ist die Integration von Nvidias Simulationsframework in Fanucs eigene Robotersoftware. Produktionsabläufe lassen sich damit komplett virtuell trainieren, bevor sie in der realen Fabrik zum Einsatz kommen. Das bringt einen enormen Produktivitätsboost: Fehler werden erkannt, bevor sie teuer werden, neue Modelle und Updates können schneller ausgerollt werden.
Künstliche Intelligenz krempelt die Robotik-Branche um. Mit der klaren Ausrichtung auf KI rücken Software und Echtzeitdaten in den Fokus. Während Tesla und Boston Dynamics mit ihren humanoiden Robotern Optimus und Atlas nach vorne preschen, kommt der strategische Schulterschluss mit Nvidia für Fanuc zur rechten Zeit. Denn auch für den japanischen Weltmarktführer mit über einer Million ausgelieferten Robotern beginnt das Rennen in der KI-Robotik gerade erst. Schätzungen zufolge könnten bis 2050 bis zu eine Milliarde Roboter in Produktionsstätten und Lagern im Einsatz sein.
Der Unterschied gegenüber herkömmlichen, starr programmierten Industrierobotern ist gewaltig. Die Maschinen sollen ihre physische Umgebung tatsächlich verstehen und Entscheidungen treffen. Fanuc-Chef Kenji Yamaguchi unterstreicht die Tragweite der KI-Partnerschaft mit Nvidia: „Wir können damit das Wissen der Welt in unsere Roboter einbringen.“ Gleichzeitig sieht er Fanucs starke Hardware als Garant für die Vorreiterrolle. „Physical AI kann nur dann gelingen, wenn leistungsstarke KI mit hochpräzisen physischen Fähigkeiten kombiniert wird“, betont Yamaguchi.
Nach der Ankündigung der Zusammenarbeit schossen die Fanuc-Aktien zweistellig nach oben – Anleger preisen hohe Erwartungen in die Zukunft ein. Branchenstudien rechtfertigen das: Die Nachfrage nach Automatisierung in der Produktion und Logistik wird in den kommenden Jahren stark anziehen. Die Bloomberg-Analysten rechnen bei Fanuc in den nächsten fünf Jahren mit einem Erlöswachstum von knapp 25 Prozent auf umgerechnet 5,4 Milliarden Euro im Jahr 2030.
Die Börse liebt KI-Fantasie. Seit der Empfehlung in DER AKTIONÄR 45/25 hat Fanuc ordentlich zugelegt – auf plus 21,9 Prozent. Das Momentum ist weiterhin voll da.
Und Nvidia? Der Chip-Gigant aus Santa Clara bleibt der Motor der KI-Rally – solange der läuft, läuft alles andere mit. Zu den Profiteuren gehört auch Nvidias südkoreanischer Lieferant für die ultraschnellen Speicherchips (mehr dazu lesen Sie hier).
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Heute, 09:57