Der KI-Boom treibt nicht nur Nvidia zu immer neuen Höchstständen – auch Speicherchip-Lieferant SK Hynix aus Südkorea surft auf der Welle. Nun will der Konzern die Gunst der Stunde nutzen: Ein Börsengang in den USA rückt in greifbare Nähe. Das Ziel dabei: den massiven Bewertungsabschlag gegenüber US-Rivalen Micron Technology auszumerzen.
Wie SK Hynix am Mittwoch bestätigte, prüft das Unternehmen „verschiedene Maßnahmen zur Steigerung des Unternehmenswertes“, darunter auch eine Notierung an einer US-Börse. Konkret geht es um American Depositary Receipts (ADRs), die rund 2,4 Prozent des Aktienkapitals repräsentieren sollen – gedeckt durch bereits vorhandene eigene Aktien (Treasury Shares).
Für Anleger wäre das ein spannender Schritt: Ein Listing in New York würde die Aktie direkt für US-Investoren zugänglich machen – und das Interesse an KI-getriebenen Halbleiterwerten ist dort derzeit enorm. In Seoul hat die Hynix-Aktie in Seoul in diesem Jahr bereits um rund 230 Prozent zugelegt.
Fokus auf High Bandwidth Memory
SK Hynix hat sich in den letzten Jahren als unangefochtener Marktführer für High Bandwidth Memory (HBM) etabliert – jenen ultraschnellen Speicherchips, die in Nvidias aktuellen AI-Prozessoren stecken. In diesem Segment hat das Unternehmen selbst Samsung hinter sich gelassen.
Der Hunger der KI-Giganten nach Rechenleistung sorgt für Rekordaufträge, und Hynix investiert kräftig, um den Nachschub zu sichern. Erst kürzlich bestätigte das Management Investitionen im Volumen von knapp vier Milliarden Dollar in eine neue Hochleistungspackaging-Fabrik im US-Bundesstaat Indiana – ganz im Sinne der „Chips for America“-Strategie der US-Regierung.
Rückenwind aus Südkorea
Auch die südkoreanische Politik steht hinter ihren Tech-Champions: Präsident Lee Jae Myung traf sich in dieser Woche mit Top-Managern von Samsung und SK Hynix, um den Bau einer 4,5 Billionen Won (rund 3 Milliarden Dollar) schweren Chip-Fabrik zu diskutieren, die heimische Hersteller bei der Produktion von KI-Chips stärken soll.
Während SK Hynix keine laufende Empfehlung ist, favorisiert DER AKTIONÄR weiterhin den SK-Hynix-Partner Nvidia. Seit Empfehlung in Ausgabe 24/25 hat die Aktie um rund 28 Prozent zugelegt und bleibt ein Kauf. Welche Aktie im Reich der Mitte derweil auf den Spuren Nvidias wandelt, erfahren Sie in der neuen Ausgabe des AKTIONÄR. Diese finden Sie hier.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Nvidia.
Nivdia-Aktien befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.
Heute, 09:27