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01.05.2023 Martin Mrowka

DAX wird 16.000er-Marke angreifen, womöglich neues Rekordhoch – Notenbanken "entscheiden"...

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DAX

Wenn alle Welt mit fallenden Kursen rechnet, passiert es meistens nicht. Der DAX drängte zum Monatsultimo jedenfalls auf ein neues Jahreshoch. In der neuen Woche stehen nun die Notenbanken der USA und der Eurozone im Blickpunkt. Sie wollen die Inflation bekämpfen, ohne die Konjunktur abzuwürgen. Auch viele Quartalszahlen werden die Kurse bewegen. Der Wochenausblick.

Zum Monatsultimo auf Tageshoch geschlossen – das verspricht nach dem Mai-Feiertag zumindest einen freundlichen Start in die Börsenwoche. Der DAX hatte sich am Freitag nach einem unruhigen Verlauf mit einem Tagesgewinn von 0,8 Prozent in das verlängerte Wochenende verabschiedet. Der Schlussstand 15.922 Punkte ist der höchste Stand seit Januar 2022. Der Broker IG taxierte den DAX am Montag-Morgen bei 15.950 Punkten.

Auf Wochensicht legte der DAX im Xetra-Handel um 0,26 Prozent zu, während die Bilanz für den April einen Gewinn von gut fünf Prozent aufweist. Mit dem Mai steht nun ein statistisch eher schwacher Börsenmonat vor der Tür.

DAX (WKN: 846900)

Die Anleger warten in der neuen Woche erstmal gebannt auf die geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank Fed und der EZB. Aktuell wird damit gerechnet, dass beide die Leitzinsen um 0,25 Prozentpunkte anheben, um der hohen Inflation endlich Herr zu werden. Doch die EZB könnte die Geldpolitik auch stärker straffen, was an der Börse wohl für Unruhe sorgen würde. Die Fed legt mit ihrer Zinsentscheidung am Mittwoch-Abend vor.

Bereits in den vergangenen Tagen war zu spüren gewesen, dass die Anleger vor diesen wichtigen Notenbank-Sitzungen keine großen Risiken eingehen wollen. So hat sich der deutsche Leitindex DAX ohne Schwung von Jahreshoch zu Jahreshoch gehangelt. Vor der runden Marke von 16.000 Punkten schreckte das Börsenbarometer zuletzt noch zurück.

Das könnte in der neuen Woche jedoch gelingen, selbst das bisherige Rekordhoch bei 16.290 Punkten ist nicht mehr weit weg – gerade einmal gut zwei Prozent. Denn der Pessimismus unter den Anlegern ist seit Wochen groß, viele setzen auf fallende Kurse. Doch dazu bedarf es in aller Regel eines (zu) hohen Optimismus.

Kampf gegen die Inflation

Volkswirt Bernd Weidensteiner von der Commerzbank verweist auf die Notenbanken. Die Fed und die Europäische Zentralbank hätten seit dem letzten Jahr ihre Leitzinsen angesichts der galoppierenden Inflation bereits außerordentlich rasch erhöht. In der neuen Woche werden seiner Meinung nach wohl beide Notenbanken ihre Zinsen weiter anheben. Dabei dürfte sich die Fed am Mittwoch erneut mit 0,25 Prozentpunkten begnügen.

Die EZB könnte einen Gang herunterschalten, auch wenn einige Ratsmitglieder versuchten, einen weiteren großen Zinsschritt um 0,5 Prozentpunkte im Spiel zu halten. Mit der versöhlichen, zuletzt auf 7,2 Prozent gesunkenen Inflationsrate läuft aber viel auf den kleineren Schritt hinaus.

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Marktumfeld "herausfordernd, aber nicht so unattraktiv"

Zinserhöhungen gelten zwar als wirkungsvollstes Instrument der Notenbanken zur Bekämpfung der Inflation, können jedoch auch gravierende Nebenwirkungen haben: Investitionen und Kredite verteuern sich, sodass die Menschen weniger konsumieren und das Wirtschaftswachstum letztlich abgewürgt werden kann.

Gleichwohl bleiben die Experten der Weberbank erst einmal zuversichtlich: "Für Anleger ist das Marktumfeld zwar weiter herausfordernd, aber nicht so unattraktiv, wie man es vor dem Hintergrund der konjunkturellen Unwägbarkeiten vermuten würde." Mit jedem Zinsschritt der Notenbanken werde die Wahrscheinlichkeit für weitere restriktive Maßnahmen geringer. Da die Märkte nicht den Status Quo, sondern die Zukunft handelten, könnten sich Aktien weiter gut entwickeln.

"Saure-Gurken-Zeit" beginnt

Allerdings sollten Anleger auch nicht vergessen, dass mit dem Monat Mai für gewöhnlich die "Saure-Gurken-Zeit" am Aktienmarkt beginnt. Der DAX komme jetzt in eine saisonal gesehen schwierige Phase, schrieb Marktanalyst Konstantin Oldenburger vom Handelshaus CMC Markets. Der Mai sei seit Jahren ein heikler Monat, der nach dem "Flash Crash" an der Wall Street am 6. Mai 2010 seinen wohlverdienten Ruf genieße.

"Früher gehörte der Mai im Tandem mit dem Juni zu den Katastrophen-Monaten an der Börse", fuhr Oldenburger fort. Ob es diesmal genauso kommt, dürfte vor allem von der Fed abhängen, die auf ihrer Sitzung die Weichen für die zweite Jahreshälfte stellen werde.

Aktienstratege Markus Reinwand von der Landesbank Hessen-Thüringen bleibt erst einmal vorsichtig. Die bisherige Entwicklung insbesondere bei deutschen und europäischen Titeln sei zwar beeindruckend. Dennoch sei die Stimmung unter den Anlegern von anhaltender Skepsis geprägt. Schließlich ließe sich eine ganze Latte von Risikofaktoren aufzählen. Reinwand resümierte: "Was läge also näher, als getreu der alten Börsenweisheit 'Sell in May' nun die Gewinne mitzunehmen? Immerhin existieren inzwischen dank massiv gestiegener Zinsen wieder Anlagealternativen."

Viele weitere Quartalszahlen

Zudem geht in der neuen Woche die Berichtssaison der Unternehmen in eine weitere Runde. Sie könnte mehr Auskunft darüber geben, wie stark sich die gestiegenen Zinsen bereits in den jeweiligen Bilanzen bemerkbar gemacht haben. Besonders dicht gedrängt ist dabei das Programm am Donnerstag. Dann präsentieren auch etliche DAX-Unternehmen ihre Geschäftszahlen, darunter die Autobauer BMW und Volkswagen, der Konsumgüter-Konzern Henkel und das Wohnungsbau-Unternehmen Vonovia.

Qurtalszahlen liefern im Wochenverlauf unter anderem auch noch Adidas, Airbus, Deutsche Post, Fraport, Infineon, Lufthansa, Porsche AG, Qiagen, TeamViewer und Zalando(Mit Material von dpa-AFX)


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Neue Rekorde voraus – im neuen AKTIONÄR
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