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10.11.2019 Martin Mrowka

DAX will noch weiter aufwärts – Trump drückt auf die Euphorie-Bremse

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DAX

Die jüngste Freude über mögliche Fortschritte im Handelszwist zwischen den USA und China hat direkt vor dem Wochenende wieder einen Dämpfer bekommen. Denn US-Präsident Donald Trump selbst erwies sich am Freitag-Nachmittag als Spaßbremse: Es gebe keine Einigung, im Rahmen des geplanten Teilabkommens mit China bereits bestehende Strafzölle aufzuheben, sagte Trump. Damit dämpfte er die Euphorie, die die Aktienmärkte zuletzt noch auf Jahres- oder Rekordhöhen hatte steigen lassen. Doch an den Börsen sorgten die Worte nur für einen kleinen Dämpfer. – Was nun in der neuen Woche wichtig wird.

Die Aktienmärkte nahmen Trumps Aussagen recht gelassen auf. Der DAX sackte zwar am Freitag-Nachmittag ein paar Punkte ab und kam auf ein Tagesminus von einem halben Prozent auf 13.228 Punkte. Das bedeutete aber immer noch ein Wochenplus von 2,1 Prozent. Im nachbörslichen Handel kletterte die Indikation wieder auf 13.272 Zähler. Der MDAX erreichte ein Wochenplus von 1,6 Prozent. Der Dow Jones blieb unter seinem am Donnerstag markierten Allzeithoch und verbuchte in der abgelaufenen Woche einen Gewinn von 1,2 Prozent.

Technische Lage

Angesichts des bereits stark gelaufenen deutschen Aktienmarktes könnten die Anleger in der neuen Woche etwas vorsichtiger werden. Die allgemein positive Stimmung sollte sich aber fortsetzen. Charttechnisch betrachtet hat der DAX nun nur noch sein Allzeit-Verlaufshoch von Anfang 2018 bei 13.596 Punkten als Hürde vor sich.

DAX (WKN: 846900)

US-Strafzölle auf Autoimporte aus der EU?

In der neuen Woche steht in Washington die Entscheidung darüber an, ob die von den USA seit Monaten angedrohten Strafzölle auf Autoimporte aus der EU tatsächlich erhoben werden. Das würde den Handelskonflikt mit der Europäischen Union (EU) deutlich eskalieren und vor allem deutsche Autohersteller schwer treffen. Ein solcher Schritt ist in den Augen von Marktteilnehmern allerdings recht unwahrscheinlich, zumal sich der scheidende EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker gelassen gibt. Er nannte sich einen "vollinformierten Mann", als er sagte: "Er (der US-Präsident) wird es nicht machen."

Laut Analyst Frank Klumpp von der LBBW zeigt "die Stimmung gegenüber Aktieninvestments trotz der zuletzt kräftig gestiegenen Kurse in Deutschland keine bedenkliche Euphorie und die Positionierung der Anleger dürfte eher von Vorsicht geprägt sein".

Quartalszahlen

Weiter geht es am deutschen Aktienmarkt außerdem mit der Vorlage von Quartalsberichten. Von den letzten sieben verbliebenen DAX-Konzernen, die ihre Zahlen bekannt geben, werden dies sechs in der neuen Woche tun: Am Dienstag die Deutsche Post, Infineon und Linde, am Donnerstag folgen Henkel, Merck und RWE.

Continental legt nun sein vollständiges Zahlenwerk vor, nachdem der Autozulieferer bereits am 23. Oktober Eckdaten veröffentlicht hatte.

Zur Quartalsbilanz von Infineon erwartet UBS-Analyst David Mulholland vor allem eine Refokussierung der Anleger auf das Kerngeschäft des Chipherstellers. Denn seit Juni, als der US-Branchenkollege Cypress übernommen wurde, habe vor allem letzteres die Investoren beschäftigt.

Der Gase-Hersteller und Anlagenbauer Linde dürfte nach Ansicht von Baader-Analyst Markus Meyer sein Jahresergebnisziel je Aktie anheben.

Kapitalmarkttag in New York

Zudem laden SAP und Daimler in New York zum Kapitalmarkttag ein, wobei kurstreibende Nachrichten dieses Mal eher Mangelware sein dürften. SAP hat bereits ein Aktienrückkaufprogramm bekannt gegeben und mit Blick auf Daimler sieht HSBC-Analyst Henning Cosman wegen Arbeitsplatzgarantien in Deutschland allenfalls begrenztes Einsparungspotenzial.

Am Dienstag-Abend könnten Einflüsse auf die Wirecard-Aktie wirken. Der Zahlungsdienstleister hält in Aschheim bei München einen "Innovations-Tag" ab. 

Zeichnungsfrist Saudi-Aramco startet

Nach langer Verzögerung beim geplanten Börsengang des Ölriesen Aramco soll am kommenden Sonntag die Zeichnungsfrist für Aktien des saudischen Energiekonzerns beginnen. Privatanleger können die Aktien voraussichtlich vom 17. bis 28. November zeichnen, institutionelle Anleger haben bis 4. Dezember Zeit für ihre Order. Das geht aus dem Börsenprospekt hervor, den der Staatskonzern am späten Samstagabend veröffentlichte.

Konjunkturdaten

Abgesehen von zahlreichen weiteren Geschäftsberichten, die auch von Unternehmen aus MDAX und SDAX veröffentlicht werden, stehen in der neuen Woche noch einige wegweisende Wirtschaftsdaten auf der Agenda. Hierzulande dürfte vor allem das Bruttoinlandsprodukt am Donnerstag beachtet werden, denn es wird für das abgelaufene dritte Quartal mit einem zweite Rückgang in Folge gerechnet. Per Definition bedeutet dies eine Rezession.

Dennoch sieht LBBW-Analyst Klumpp kein negatives Überraschungspotenzial für die Börse. Das haben die Investoren ihm zufolge bereits auf dem Schirm. Außerdem schienen die Analysten wieder zuversichtlicher, was sich im ZEW-Index für November widerspiegeln sollte, hieß es seitens der Commerzbank.

Dagegen könnten aber laut Klumpp die am selben Tag anstehenden Einzelhandelsumsätze und die Industrieproduktion in China Kursreaktionen auslösen. Auch den Einzelhandelsumsätzen aus den USA am Freitag komme besondere Bedeutung zu. Von der Rede des US-Notenbankpräsidenten Jerome Powell vor dem Wirtschaftsausschuss des Kongresses am Mittwoch erwartet der LBBW-Experte indes nur wenig Neues rund um die Geldpolitik der USA. (Mit Material von dpa-AFX)

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