XRP sendet paradoxe Signale. Während der Kurs auf dem tiefsten Stand seit Anfang Juli notiert, erreicht die Netzwerkaktivität ein Achtmonatshoch. Zudem lässt der Verkaufsdruck der Wale spürbar nach. Für Anleger stellt sich nun die Frage: Ist das der Boden oder nur eine Pause im Abwärtstrend?
Trotz einer kurzen Erholung vom Monatstief bei 2,06 Dollar kämpft der Altcoin weiter mit der übergeordneten Marktschwäche. Der Kurs schloss am Donnerstag bei 2,20 Dollar und konnte sich seitdem kaum nachhaltig erholen. Doch während der Preis stagniert, explodiert die Aktivität auf der Blockchain.
Rekordwachstum trifft auf Kursflaute
Die On-Chain-Daten zeichnen ein unerwartetes Bild. Die Analyseplattform Santiment meldete die Gründung von über 21.000 neuen Wallets in nur 48 Stunden – der stärkste Zuwachs seit acht Monaten. Gleichzeitig verzeichnete die dezentrale Börse (DEX) auf dem XRP Ledger laut CryptoQuant mit 954.000 Transaktionen einen Rekordtag.
Normalerweise sind solche Aktivitätsschübe ein klares Indiz für steigende Adoption und robustes Netzwerk-Wachstum. Doch die Divergenz zum fallenden Preis wirft Fragen auf. Analysten vermuten, dass ein Großteil des Volumens nicht auf organisches Kaufinteresse zurückzuführen ist. Stattdessen könnten Wal-Distribution, Arbitragegeschäfte oder automatisierter Handel die treibenden Kräfte sein.
Die Wale ziehen sich zurück
Entscheidend für die mittelfristige Entwicklung ist das Verhalten der Großinvestoren. Seit dem Hoch bei 3,66 Dollar am 18. Juli befand sich XRP im Würgegriff der Wale. In den vergangenen 90 Tagen verzeichnete der Coin Abflüsse von über 650 Millionen Dollar – ein klares Zeichen für anhaltenden Verkaufsdruck.
Doch nun deutet sich eine Wende an. Aktuelle Daten zeigen, dass sich die kumulierten Wal-Flüsse für den 90-Tage-Zeitraum neutralisiert haben. Der massive Abverkauf durch große Adressen scheint vorerst beendet. Für viele Marktbeobachter ist dies ein frühes Anzeichen für eine mögliche Bodenbildung.
Die Lage bei XRP ist kritisch. Die nachlassenden Verkäufe der Wale und die hohe Netzwerkaktivität bieten zwar einen Hoffnungsschimmer, solange sich das Chartbild allerdings nicht deutlich aufhellt, ist dies nur eine Randnotiz.
07.11.2025, 08:22