Ist die Altcoin-Saison in Gefahr? Die jüngste Euphorie am Kryptomarkt hat einen herben Dämpfer erhalten. Top-Altcoins wie Ethereum, XRP und Dogecoin führten am Mittwoch die Verliererliste an, nachdem das Open Interest bei den Coins zuvor noch ein neues Rekordhoch erreicht hatte. Die Folge: Ein Anstieg an liquidierten Long-Positionen und die wachsende Sorge vor einer Überhitzung des Marktes.
Dabei sah es zuletzt noch rosig aus: Altcoins erlebten im Juli einen wahren Höhenflug. XRP erreichte erst letzte Woche ein neues Allzeithoch und brach damit einen sieben Jahre alten Rekord. Ethereum und Solana kletterten auf Sechsmonatshochs. Der Binance-Coin BNB markierte erst am Mittwochmorgen mit 808 Dollar einen neuen historischen Höchststand – kurz bevor der Markt kippte.
Die Verlierer des Tages
Doch nun färbt sich der Markt tiefrot. Größter Verlierer in den vergangenen 24 Stunden in der Top 10 ist aktuell XRP mit einem Minus von zwölf Prozent. Auch Dogecoin muss mit einem Abschlag von über zehn Prozent Federn lassen, Solana taucht um neun Prozent ab. Der Kursrutsch bei Ethereum fällt mit rund vier Prozent vergleichsweise moderat aus. Bitcoin zeigt sich mit einem leichten Minus von einem Prozent nahezu unbeeindruckt.
Long-Positionen werden geköpft
Daten von CoinGlass zeigen das Ausmaß der Korrektur: In den letzten 24 Stunden wurden gehebelte Positionen im Wert von über 830 Millionen Dollar liquidiert. An der Spitze steht Ethereum, was zeigt, wie stark Händler auf weiter steigende Kurse gewettet hatten. Über 166 Millionen Dollar an ETH-Positionen wurden ausgelöscht, davon fast 140 Millionen Dollar an Long-Positionen. Auf den kommenden Plätzen folgen XRP mit 98,4 Millionen und der sonst übliche Spitzenreiter Bitcoin mit 71,3 Millionen Dollar.

Ist die Altcoin-Saison schon vorbei?
Die Frage, die sich nun alle stellen: War es das schon mit der Altcoin-Saison? Immerhin hatten Ethereum, XRP & Co den Bitcoin zuletzt deutlich outperformt. Das Analysehaus Glassnode stellte noch am Mittwochmorgen fest, dass die Marktkapitalisierung der Altcoins in den letzten zwei Wochen um 216 Milliarden Dollar angeschwollen war. „Dies ist einer der größten Aufschwünge in der Altcoin-Marktkapitalisierung, was weitere Beweise für das Vorhandensein eines anhaltenden Altseason-Impulses liefert“, schrieben die Analysten.
Dieser Hype führte zu einem Boom am Derivatemarkt. Das Open Interest bei Altcoins schoss seit Anfang Juli von 26 Milliarden auf ein neues Rekordhoch von rund 45 Milliarden Dollar – einschließlich neuer Höchststände für Ethereum und XRP. Ein derartiger Anstieg deutet auf eine Überhitzung hin und kann zu erhöhter Volatilität führen.
Nur eine kleine Delle?
Doch nicht jeder glaubt an das Ende der Hausse. Mike Cahill, CEO des Blockchain-Infrastrukturunternehmens Douro Labs, sieht die Lage differenziert: „Was wir gerade sehen, ist etwas komplizierter als ‚Was hochgeht, muss auch wieder runterkommen‘. Natürlich wird es nach einem Allzeithoch bei Bitcoin eine Marktkorrektur aufgrund von Gewinnmitnahmen und erhöhtem Verkaufsdruck geben.“
Cahill fügte hinzu: „Hinzu kommen die ins Stocken geratenen Handelsgespräche zwischen den USA und China sowie neue Spekulationen über die Politik der Fed, die den Markt definitiv beeinflussen. Insgesamt sehen wir einen kleinen Einbruch; ich erwarte, dass der Krypto-Bullenmarkt zumindest bis Ende 2025 stark weitergeht.“
Damit teilt Cahill auch die Meinung des AKTIONÄR. Kursschwankungen beziehungsweise Gewinnmitnahmen von zehn bis 20 Prozent sind im Kryptobereich keine Seltenheit – anders als im traditionellen Finanzmarkt. Der Ausdruck „Just another day in crypto“ (in Anlehnung an den Spruch „Just another day on Wall Street“) gilt auch heute wieder. Anleger lassen sich daher nicht beirren und bleiben investiert.

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