ERFURT (dpa-AFX) - Die Gewerkschaft Verdi ruft die Beschäftigten des Online-Modehändlers Zalando
Hintergrund ist die andauernde Auseinandersetzung um die Anerkennung der Flächentarifverträge des Einzel- und Versandhandels für die Beschäftigten. Diese würden für die Betroffenen unter anderem mehr als zehn Prozent höhere Löhne im Vergleich zum aktuellen Zalando-Niveau bedeuten, teilte Verdi weiter mit. "Zalando erwirtschaftet in diesem Jahr Hunderte Millionen Euro und schloss jüngst einen Deal mit dem Deutschen Fußball-Bund für ein Sponsoring über 65 Millionen Euro. Gleichzeitig ist der Konzern nicht bereit, den Beschäftigten faire und verlässliche Arbeitsbedingungen zuzugestehen", kritisierte Matthias Adorf, Gewerkschaftssekretär der Gewerkschaft ver.di für den Fachbereich Handel.
In Erfurt haben laut Gewerkschaft rund 70 Beschäftigte in der Frühschicht die Arbeit niedergelegt, weitere etwa 120 in Mönchengladbach. Insgesamt beschäftigt Zalando nach eigenen Angaben 2.700 Mitarbeiter am Standort Erfurt, weitere 1.800 in Mönchengladbach. Der überwiegende Teil von Ihnen beteilige sich nicht am Arbeitskampf, sodass das Unternehmen keine Einschränkungen des laufenden Logistikbetriebs erwarte, sagte eine Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur. Das Unternehmen respektiere die Arbeit von Gewerkschaften, setze aber auf innerbetriebliche Lösungen, heißt es weiter. So seien die Gehälter am Standort Erfurt seit 2024 um 14,5 Prozent gestiegen, in Mönchengladbach im selben Zeitraum um 13,4 Prozent. Auch sei der Urlaubsanspruch auf bis zu 30 Tage erhöht worden, es gebe Zusatzleistungen wie Urlaubs- und Weihnachtsgeld.
Laut Verdi ist es bereits der sechste Warnstreik bei Zalando in diesem Jahr. "Gegen innerbetriebliche Lösungen haben wir ja nichts. Wir würden auch einen Haustarifvertrag schließen", entgegnet Adorf. Der Verdi-Gewerkschaftssekretär wirft Zalando vor, die Gewerkschaft systematisch aus dem Unternehmen halten zu wollen. Es habe bislang keinerlei Gesprächsangebot gegeben./mse/DP/stw
Quelle: dpa-AFX