Bitcoin bleibt unter Druck, doch aus Sicht von Oliver Michel ist der übergeordnete Trend weiterhin intakt. Nach einem schwachen Oktober und einem historisch roten November hat auch der Dezember nervös begonnen. Der Rücksetzer von bis zu sieben Prozent innerhalb einer Nacht zeigt, wie dünn die Liquidität gerade ist. Gleichzeitig sieht Michel gute Chancen, dass in den kommenden Wochen wieder mehr Kapital in die Märkte fließen könnte – und dieser Faktor bekommt für ihn jetzt besonderes Gewicht.
Makroökonomisch bleibt die Situation anspruchsvoll. Die Zinssenkungserwartungen für Dezember springen stark hin und her, ausgelöst durch widersprüchliche Aussagen aus der Fed. Die auf den 5. Dezember verschobenen PCE-Daten sorgen zusätzlich für Unsicherheit. Auch das Ende des Quantitative Tightening ist für Michel kurzfristig kein Gamechanger, da die Bilanz der Fed nicht sofort wieder wächst. Die tatsächlichen Effekte erwartet er erst 2026. Parallel schaut er auf Japan: Steigende Renditen und ein stärkerer Yen erhöhen das Risiko, dass Kapital aus riskanteren Anlagen abgezogen wird.
Positiver sieht Michel die Entwicklung an den US-Börsen. Nasdaq, S&P 500 und Dow haben ihre jüngste Korrektur sauber abgeschlossen und zeigen klare Stabilisierung. Die Korrelation zwischen Nasdaq und Bitcoin ist hoch – entsprechend wichtig ist die Bewegung der Indizes. Während die großen US-Börsen ihre Allzeithochs ansteuern, liegt Bitcoin rund 27 Prozent unter seinem Hoch. Für Michel ein seltenes Auseinanderlaufen, das Spielraum für eine deutliche Gegenbewegung bietet.
Auch der schwächere US-Dollar unterstützt das Bild. Ein fallender DXY macht zinstragende Dollar-Anlagen weniger attraktiv und fördert Umschichtungen in riskantere Segmente wie Kryptowährungen.
Die jüngsten Rücksetzer bei Bitcoin führt Michel vor allem auf technische Faktoren zurück: hohe Hebelung, dünne Marktbreite und schnelle Liquidationen. Am Wochenende wurden innerhalb kurzer Zeit über 400 Millionen Dollar an Long-Positionen aus dem Markt genommen. Dennoch bleibt der Wochenchart für ihn entscheidend – solange das Higher Low zwischen 73.600 und 74.400 Dollar hält, sieht er keinen Bruch des Aufwärtstrends. Im Tageschart zeigt sich dagegen, wie angespannt die Lage ist: mehrere Supports wurden gerissen, das Volumen hat klar angezogen.
Spannend bleibt der Blick auf die Short-Cluster oberhalb des aktuellen Kurses. Sollte der Markt drehen, könnte ein Short Squeeze die Bewegung beschleunigen. Im Monatschart sieht Michel ein gemischtes Bild: ein möglicher MACD-Cross als Warnsignal, ein RSI im Bereich früherer Rebounds als Chance.
Bei den Altcoins zeigt sich ein stabileres Bild. Ethereum hält sich trotz schwächerer Tage gut, XRP bleibt seit elf Monaten in seiner Range. Dass die Bitcoin-Dominanz fällt, wertet Michel als Hinweis darauf, dass eine Rotation in Altcoins möglich wird.
Ein ausführliches Update zum Kryptomarkt finden Sie im Interview.
Als vorgezogenes Weihnachtsgeschenk gehen Oliver Michel und Johanna Krämer noch einen Schritt weiter und versorgen Interessierte mit täglichen Informationen vom Kryptomarkt über den neuen Telegram-Kanal „Krypto-Insights“.
Der Kanal bietet abseits des wöchentlichen Interviews zusätzliche Analysen, Einschätzungen zum Markt sowie Antworten auf Fragen aus den YouTube-Kommentaren. Ein Angebot, das gerade in einer Phase hoher Unsicherheit zusätzlichen Mehrwert bieten kann.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin, Ethereum, tokentus investment AG.
02.12.2025, 20:58