Nach dem jüngsten Rücksetzer ist die Stimmung am Kryptomarkt erneut angespannt. Bitcoin testet seine Unterstützungen, während viele Anleger nach der Rede von Fed-Chef Jerome Powell auf eine klare Richtung warten. Oliver Michel, Vorstand der tokentus Investment AG, ordnet im Gespräch mit mir die Lage ein – und sieht gute Chancen auf eine baldige Trendwende: „Wir erleben gerade die letzte große Bereinigung, bevor es wieder nach oben geht.“
Noch vor wenigen Tagen war die Stimmung an den Märkten optimistisch. Die Zinssenkung der US-Notenbank um 25 Basispunkte kam wie erwartet – doch ein einziger Satz von Powell reichte, um die Euphorie zu beenden. „Eine weitere Zinssenkung im Dezember sei möglich, aber keinesfalls garantiert“, sagte der Fed-Chef. Die Folge: Die Wahrscheinlichkeit für eine weitere Lockerung fiel von 95 auf etwa 70 Prozent. Risikoassets wie Aktien und Kryptos drehten sofort nach unten ab.
„Powell hat mit dieser Aussage viel Vertrauen verspielt“, meint Michel. „Das hätte man auch anders formulieren können.“ Hinzu kommt: Der US-Shutdown zieht sich weiter hin, und die Fed musste zuletzt über Overnight-Repo-Geschäfte fast 30 Milliarden Dollar in den Bankensektor pumpen – ein klares Zeichen, dass im System etwas ins Wanken gerät.
Trotzdem sieht Michel die aktuelle Phase als notwendige Konsolidierung. „Der Markt muss jetzt drehen – das Zeitfenster ist da.“ Die Range zwischen 103.000 und 126.000 Dollar bleibt aus technischer Sicht entscheidend. „Solange diese Zone hält, besteht die Chance auf einen neuen Aufwärtsimpuls“, so Michel.
Auch bei den Altcoins zeigt sich ein ähnliches Bild: Ethereum und XRP bewegen sich weiter seitwärts. „Der Markt folgt dem Bitcoin. Wenn der Leitwert anzieht, werden die großen Altcoins folgen“, erklärt Michel.
Fazit: Noch ist der Bullenmarkt intakt – auch wenn die Nerven vieler Anleger blank liegen. „Kein Bullenmarkt endet im Status Fear“, betont Michel. „Das Bäumchen wird gerade zum letzten Mal geschüttelt – und wer jetzt ruhig bleibt, könnte schon bald belohnt werden.“
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin, Ethereum, tokentus investment AG.
04.11.2025, 13:50