Der US-amerikanische Pharma-Riese Merck & Co könnte bei zwei möglichen Blockbustern in den Genuss eines beschleunigten Zulassungsverfahrens der US-Gesundheitsbehörde FDA kommen. Wie die Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch exklusiv berichtet hat, könnten für das neue vorrangige Programm der FDA die Cholesterin-Pille Enlicitide und die Krebstherapie Sac-TMT (Sacituzumab Tirumotecan) ausgewählt werden.
Reuters bezieht sich dabei auf interne Dokumente der FDA, die der Nachrichtenagentur vorliegen. Laut diesen erwarte die Zulassungsbehörde, dass Merck & Co seine Anträge für Enlicitide im April und für Sac-TMT im Oktober oder November nächsten Jahres einreichen werde.
Merck & Co kann sich also berechtigte Hoffnung auf eine schnellere Zulassung der beiden Blockbuster-Kandidaten (Medikamente mit einem Jahresumsatz von mindestens einer Milliarde Dollar) machen. Das neu aufgelegte Programm der FDA ist erst im Juni gestartet und zielt darauf ab, den Entscheidungs- beziehungsweise Zulassungsprozess für Medikamente mit kritischen Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit oder die nationale Sicherheit zu beschleunigen, und verspricht eine Überprüfung innerhalb von ein bis zwei Monaten gegenüber den üblichen zehn bis zwölf Monaten.
Vor allem Enlicitide hat enormes Vermarktungspotenzial. Es könnte der erste oral verfügbare PCSK9-Hemmer werden. Die Cholesterin-Senker dieser Klasse sind derzeit nur als Injektion verfügbar und damit schwieriger zu verabreichen.
Merck & Co kann die beschleunigte Prüfung der beiden potenziellen Blockbuster gut gebrauchen. Denn auf absehbare Zeit verliert der absolute Top-Seller der Gesellschaft, das Krebsmedikament Keytruda, den Patentschutz. Um die Lücke zu schließen, ist Merck & Co dringend auf neue Wachstumstreiber angewiesen. Die Aktie bleibt ein Kauf.
Heute, 07:59