Die eierlegende Wollmilchsau ist ein Hybridwesen, das es nicht gibt. Eine Wahrheit, die sich insbesondere auf die Geldanlage übertragen lässt. Ein risikoloses, renditestarkes und zugleich ständig veräußerbares Finanzprodukt mag ein legitimer Wunsch jeden Investors sein. Nur umsetzbar ist er nicht. Ein Kommentar von DDV-Geschäftsführer Lars Brandau.
Abhilfe lässt sich für Anleger lediglich mit Hilfe von Streuung schaffen. Um die Risiken zu verteilen, abzusichern und dennoch eine positive Rendite zu erwirtschaften, braucht es verschiedene Finanzprodukte im eigenen Depot. Hierzu gehören Aktien, Fonds, Anleihen und auch strukturierte Wertpapiere wie Zertifikate.
Gerade in unsicheren Zeiten flüchten Privatanleger gerne in sichere Anlagen. Hierzu gehören Kapitalschutzprodukte. Sie bieten oft ein kleines Renditeplus im Vergleich zu Tages- und/oder Festgeld, und sie sind bestens für risikoscheue Anleger geeignet.
Kapitalschutz-Zertifikate ermöglichen dem Investor von Kurssteigerungen des Basiswerts zu profitieren. Gleichzeitig wird ihm der Nennwert des Zertifikats abgesichert. Das bedeutet, dass der Anleger, selbst wenn der Basiswert stark fällt, den Nennwert am Ende der Laufzeit des Zertifikats zurückbekommt. Auf Grund dieses Kapitalschutzes wird aber nicht zu 100 Prozent von Wertsteigerungen des Basisobjektes profitiert. Der Emittent legt eine niedrigere Partizipationsrate fest.
Ein Beispiel: Ein Anleger möchte von den Kurssteigerungen einer Aktie profitieren, die derzeit bei 100 Euro notiert. Keinesfalls soll ein Verlust erlitten werden. Deswegen erwirbt er ein Kapitalschutz-Zertifikat, das eine Auszahlung von 100 Euro zum Laufzeitende garantiert und deswegen aber eine Partizipationsrate von nur 60 Prozent aufweist. Steigt die Aktie auf 150 Euro bis Laufzeitende, bekommt der Investor nur 130 Euro ausbezahlt. Fällt hingegen die Aktie auf 50 Euro, erhält der Anleger am Ende der Laufzeit mindestens den Nennwert in Höhe von 100 Euro zurück. Anleger sollten jedoch wissen, dass der Kapitalschutz erst am Laufzeitende greift. Wenn die Zertifikate aus bestimmten Gründen vor dem Laufzeitende weiterverkauft werden müssen, kann durchaus ein Wertverlust auftreten.
Dass Kapitalschutz-Produkte ausgesprochen beliebt bei Deutschlands Privatanlegern sind, zeigt der Blick auf die Statistik. Gut 40 Prozent des gesamten Marktvolumens von knapp 70 Milliarden Euro entfallen alleine auf Kapitalschutz-Zertifikate und Strukturierte Anleihen.