Nach einer Atempause am Vortag ist es am Freitag an den US-Börsen wieder etwas nach oben gegangen. Die Indizes machten einen weiteren, wenn auch kleinen Schritt auf ihrem Weg zurück zu ihren Rekordständen. Der Dow Industrial festigte sein Dreiwochenhoch und ging letztlich mit einem Plus von 0,2 Prozent bei 47.954,99 Punkten in Wochenende.
Der Dow hat nach einem positiven Wochenabschluss sein Rekordhoch aus dem November bei 48.430 Punkten wieder im Visier. Der marktbreite S&P 500 legte am Freitag um 0,2 Prozent auf 6.870,40 Zähler zu.
Zum Abschluss der Handelswoche richteten sich die Blicke noch einmal auf Wirtschaftsdaten, insbesondere auf den PCE-Kerndeflator. Er ist das bevorzugte Preismaß der Fed. Da die Kennziffer wie erwartet ausfiel, blieb sie aber ohne größere Auswirkungen. Die Märkte erwarten bei der Fed-Sitzung am kommenden Mittwoch weiter mehrheitlich eine Zinssenkung der US-Notenbank.
Auf Unternehmensseite sorgte vor dem Wochenende vor allem das Übernahmerennen um das Hollywood-Schwergewicht Warner Bros. Discovery für Gesprächsstoff. Der Zuschlag geht an Netflix. Der Streamingriese will 27,75 US-Dollar je Aktie auf den Tisch legen – der Großteil in bar.
Für die Märkte ist das offenbar ein zu ambitionierter Preis. Entsprechend geriet Netflix unter Druck: Die Aktie gab um 2,8 Prozent nach. Warner Bros. Discovery dagegen sprang um gut fünf Prozent auf 25,83 Euro, blieb wegen kartellrechtlicher Fragezeichen aber klar unter dem gebotenen Niveau.
Insgesamt herrschte im Tech-Sektor gute Laune. Besonders Salesforce stach mit plus 5,2 Prozent heraus. Die Zahlen des SAP-Konkurrenten brauchten am Vortag zwar erst einen Moment, bis sie zündeten – nun legte die Aktie nach und schob sich über die 200-Tage-Linie. Hält der Ausbruch, ist das aus charttechnischer Sicht ein Signal, das viele Investoren auf dem Zettel haben.
Nicht ganz mithalten konnte Hewlett Packard Enterprise. Nach schwachem Start drehte die Aktie zwar noch ins Plus, Rückenwind sieht aber anders aus: Der Konzern hatte für das laufende Quartal ausgerechnet im Geschäft mit KI-Servern eher enttäuschende Erlöse in Aussicht gestellt.
Bei den Nebenwerten ging es nach Quartalszahlen teils wild zur Sache. Victoria’s Secret schoss dank starker Umsätze und angehobener Ziele um 14 Prozent nach oben – auf den höchsten Stand seit 2022. Auch Ulta Beauty hob ab: plus 12,8 Prozent nach oben, ein höherer Ausblick – und am Ende stand ein neues Rekordhoch.
Auf der Verliererseite landete Docusign. Die Aktie rutschte um knapp 7,7 Prozent ab und markierte zwischenzeitlich den tiefsten Stand seit mehr als einem Jahr. Operativ lief das dritte Quartal stark, doch beim Ausblick war der Markt offenbar anspruchsvoller – und quittierte das mit Abgaben.
Noch heftiger erwischte es SentinelOne: minus 14,1 Prozent. Solide Zahlen wurden von einer schwachen Quartalsprognose und dem Abgang des Finanzchefs überlagert – eine Kombination, die Anleger im Sicherheitssektor ungern sehen.
Heute, 22:00