Seit Monaten planen drei europäische Rüstungs- und Raumfahrt-Unternehmen die Zusammenlegung ihrer Satelliten-Sparten, um den Starlink-Satelliten von Elon Musk etwas entgegen zu setzen. Noch in diesem Monat könnte das "Projekt Bromo" endlich starten. Die Aktien der beteiligten Konzerne legen zu und sorgen für neue Rekorde im Weltraum-Index.
Die europäischen Luft- und Raumfahrtkonzerne Leonardo, Thales und Airbus könnten bereits in diesem Jahr eine erste Vereinbarung zur Zusammenlegung ihrer Satellitengeschäfte unterzeichnen, sagte der Leiter der Verteidigungs- und Raumfahrtsparte von Airbus, Michael Schoellhorn, am Sonntag in einem Interview und bestätigte damit einen früheren Bericht der Agentur Reuters. Im Rahmen von "Projekt Bromo" – benannt nach einem indonesischen Vulkan – planen die drei Konzerne die Gründung eines eigenständigen Satelliten-Konzerns nach dem Vorbild des Raketen-Herstellers MBDA im Wert von etwa zehn Milliarden Euro. um mit Konkurrenten aus den USA oder auch China konkurrieren zu können.
Möglicherweise noch im September 2025 solle ein Grundsatzpapier unterzeichnet werden. Zunächst gehe es unter anderem darum, wie die Anteile des neuen Unternehmens unter den drei beteiligten Unternehmen Thales, Leonardo und Airbus aufgeteilt werden sollen. Hier geht man von einer nahezu gleichmäßigen Aufteilung aus. Auszudiskutieren gilt auch noch, wie die Führung des Unternehmens aufgebaut sein soll.
"Wir sind auf dem richtigen Weg, aber bevor wir einen so wichtigen Schritt machen, müssen noch einige Fragen geklärt werden“, sagte der CEO von Airbus Defence and Space gegenüber der italienischen Tageszeitung Corriere della Sera. Airbus-Chef Guillaume Faury hatte Anfang der Woche gesagt, die Unternehmen stünden kurz vor einer Einigung.
Schoellhorn fügte hinzu, dass Operationen dieser Art einen zweistufigen Prozess erfordern, der aus einem Rahmenvertrag und einer Phase besteht, die zum tatsächlichen Abschluss des Geschäfts führt. "In diesem Fall könnte die Unterzeichnung (eines ersten Vertrags) meiner Meinung nach bereits 2025 erfolgen", sagte er.
Die Aktien der drei beteiligten Unternehmen starten mit der Joint-Venture-Fantasie (und dem Gedanken eines möglichen Börsengangs?) mit deutlichen Aufschlägen in die neue Börsenwoche. Leonardo- und Thales-Papiere nähern sich ihren im Juni markierten Rekordhöhen, die Airbus-Aktie erreicht bei 196,08 Euro sogar ein neues Allzeithoch.
Thales und Airbus sind neben sechs weiteren Konzernen auch im Weltraum-Index von DER AKTIONÄR enthalten. Dieser Ende 2021 aufgelegte Index hat kürzlich ein neues Rekordhoch markiert.
Die europäische Luft- und Raumfahrt-Industrie sieht sich zunehmend unter Druck durch amerikanische und chinesische Wettbewerber. Die geplante Satelliten-Allianz von Airbus, Leonardo und Thales wäre eine strategische Antwort – und könnte das Kräfteverhältnis im globalen Satellitengeschäft nachhaltig verschieben. Airbus und Leonardo sind laufende Empfehlungen von DER AKTIONÄR, der allen Dreien weiteres Aufwärtspotenzial unterstellt.
Wer per Index-Zertifikat in Airbus, Thales und sechs weitere Konzerne investieren möchte, findet Informationen zum Weltraum-Index unter diesem Link.
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15.09.2025, 10:56