Die Schwäche des Goldmarkts in den vergangenen Wochen hat einige Anleger verunsichert. Vom Ende des Bullenmarktes ist die Rede. Doch einige einflussreiche Investoren sehen in der aktuellen Konsolidierung offenbar eine Kaufgelegenheit – darunter auch Ray Dalio, der Gründer und Co-Chief Investment Officer von Bridgewater Associates.
Wie aus aktuellen 13F-Unterlagen der US-Börsenaufsicht SEC hervorgeht, hat Bridgewater im ersten Quartal 1,1 Millionen Anteile des weltweit größten goldgedeckten ETFs, SPDR Gold Shares (GLD), erworben. Das Investment hat einen Wert von rund 319 Millionen US-Dollar.
Bemerkenswert ist nicht nur die Höhe, sondern auch die Geschwindigkeit dieses Einstiegs. Zwar hatte Bridgewater in der Vergangenheit bereits ein GLD-Engagement von bis zu 400 Millionen Dollar aufgebaut, jedoch wurde diese Position bis zum vierten Quartal 2023 vollständig abgebaut. Nun kehrt Dalio mit Nachdruck zurück.
Der Milliardär betont seit Jahren die Bedeutung von Diversifikation und sieht Gold als strategischen Schutz gegen die Risiken von Fiat-Währungen und geopolitischen Krisen. In einem Interview mit CNBC im Februar sagte Dalio: „Ich glaube stark an Diversifikation. Viele Menschen haben zu wenig Gold im Portfolio.“ Er empfiehlt, rund zehn Prozent des Portfolios in Gold zu investieren.
Im ersten Quartal legten die Goldbestände des GLD-ETFs um 61 Tonnen zu. Dies deutet auf ein gestiegenes Interesse institutioneller Investoren hin, die angesichts globaler Unsicherheiten Schutz suchen. Trotz neuer Allzeithochs von bis zu 3.500 US-Dollar je Unze im April ist der Preis zuletzt auf 3.187,50 Dollar zurückgefallen – ein Minus von rund neun Prozent. Das Tückische bei diesen 13F-Veröffentlichungen: Ob Ray Dalio mittlerweile ausgestiegen ist oder seine Position erhöht hat, werden wir erst in rund drei Monaten sehen, da die Veröffentlichungen einmal pro Quartal erfolgen.
DER AKTIONÄR sieht aktuell noch keine Anzeichen, dass die Korrektur beim Goldpreis bereits beendet ist. Nach den stärkeren Verlusten der vergangenen Wochen sollte aber zumindest eine Gegenbewegung einsetzen. Aus technischer Sicht ist die Korrektur eine Welle 4 – die variantenreichste Bewegung im Sinne der Elliott-Wellen-Lehre. Anleger tun gut daran, Ruhe zu bewahren. In einigen Wochen sollte sich zudem eine neue Einstiegsgelegenheit eröffnen.
19.05.2025, 08:44