Es ist wieder so weit: In den USA startet die Berichtssaison für das dritte Quartal. Heute ist dabei unter anderem Branchenschwergewicht JPMorgan an der Reihe. Das vorherrschende unsichere Umfeld macht es besonders spannend, wie das operative Geschäft gelaufen ist. Auch charttechnisch steht die Aktie an einer Weggabelung.
In den vergangenen Tagen ist die Notierung der Aktie vom Jahreshoch bei 314,53 Dollar zurückgekommen und testet aktuell von oben die 50-Tage-Linie. Wird diese bei 300,11 Dollar gerissen, dann drohen tiefere Kurse. Mit den für heute erwarteten Zahlen des größten Bankhauses der USA besteht aber die Hoffnung auf positive Impulse.
Die Erträge des US-Bankhauses sollen laut der Konsensprognose auf 45,5 Milliarden Dollar gestiegen sein (Vorjahresquartal: 43,3 Milliarden Dollar). Dabei dürfte ein Nettogewinn von 13,4 Milliarden Dollar verblieben sein, was mehr wäre als die im Vergleichsquartal verdienten 12,5 Milliarden Dollar.
Im Fokus dürften einmal mehr die Rückstellungen für Kreditverluste stehen, denn sie sind für die ganze US-Wirtschaft Frühindikatoren, was den zukünftigen Konjunkturverlauf betrifft. Für das laufende Jahr wird mit Rückstellungen von 28,9 Milliarden Dollar gerechnet. Gerade die Situation bei Kreditkartenschulden bleibt anfällig für Risiken.
Die Bewertung von JPMorgan liegt mit einem für das kommende Jahr prognostizierten KGV von 15 am oberen Ende der Peergroup. Die hohe Profitabilität und Marktmacht rechtfertigen eine höhere Bewertung. Aber derzeit hängt viel von der Prognose ab, ob aktuelle Kurse mit den Vielfachen in Einklang zu bringen sind.
Heute am frühen Nachmittag wird sich mit den Quartalszahlen zeigen, in welche Richtung es für die Aktie geht. Denn der Chart steht am Scheideweg. Die Aktie von JPMorgan ist aktuell keine laufende Empfehlung des AKTIONÄR.
14.10.2025, 10:20