Das auslaufende Börsenjahr dürfte für die Deutsche Bank zu den besten überhaupt gehören. Der Kurs hat sich fast verdoppelt. Aktionäre blicken nun natürlich bereits auf 2026 und fragen sich, welche Chancen hier bestehen.
Christian Sewing ist nun bereits seit 2018 an der Spitze von Deutschlands Branchenprimus und hat die Deutsche Bank erfolgreich saniert. Nun hat er weitere vier Jahre Zeit, um die Profitabilität weiter zu erhöhen, denn sein Vertrag wurde bis 2029 verlängert. Die Frage ist, ob das Geldhaus endlich wieder zur internationalen Konkurrenz aufschließen kann.
Dazu hat der Vorstand im November eine neue Strategie vorgelegt, die nun drei Jahre lang Bestand haben soll. Im Mittelpunkt stehen die Kosten und die Eigenkapitalrendite nach Steuern – mit einer Kosten-Ertrags-Quote von weniger als 60 Prozent und einer Rendite auf das Eigenkapital von mehr als 13 Prozent.
Die erste Reaktion des Marktes fiel nach der Veröffentlichung der neuen Strategie negativ aus, die Aktie tauchte ab. Allerdings galten auch die bis zum Ende dieses Jahres aufgestellten Ziele als ambitioniert. Anfangs zweifelten viele Analysten daran, dass der Vorstand sie erreichen würde. Nun sieht es zum Jahresende und nach den überzeugenden Zahlen zum dritten Quartal so aus, als ob das Finanzinstitut für 2025 voll auf Kurs wäre.
Das Sentiment für europäische Bankaktien dürfte 2026 positiv bleiben. Davon dürfte die Deutsche Bank neben mehr Wachstum im Heimatmarkt profitieren. In den USA und auch in Europa ist zudem mehr Volumen im M&A-Markt zu erwarten. Dort hat die Deutsche Bank sich auch personell zuletzt verstärkt.
Mit der Zeit könnte der Markt immer mehr Vertrauen in die neue Strategie bekommen, sofern der Vorstand Quartal für Quartal abliefert. Dann würde sich das Spiel wiederholen, was bereits in den letzten beiden Jahren zu beobachten war. Charttechnisch steht die Aktie derzeit wieder knapp unter dem Widerstand bei 31,95 Euro. Der Wert bleibt aussichtsreich.
Heute, 08:52