Nach der Vorstellung der neuen Strategie ging es gestern bei der Deutsche-Bank-Aktie den zweiten Tag in Folge scharf abwärts. Zwar kam es zu einem Ausverkauf in der gesamten europäischen Branche, Deutschlands Nummer 1 schnitt indes am schlechtesten ab.
Die laufende Woche ging nicht gut los für Bankaktien in Europa. Bereits am Montag knickten Papiere europäischer Geldhäuser an der Börse ein, gestern setzte sich das mit einem Minus im Euro Stoxx Banks von 2,9 Prozent fort. Schlechtester Wert mit einem Tagesverlust von 4,3 Prozent war die Deutsche Bank.
Hier kam erschwerend hinzu, dass der Markt – wie bereits am Montag – negativ auf die neue Strategie des Vorstandes reagierte. Zum Wochenstart verlor die Aktie bereits 3,3 Prozent. Citi-Analyst Andrew Coombs, der ein Verkaufsrating für die Aktie hat, spricht von einer „Show-me-Story“: Liefere das Management ab, impliziere das rund sechs Prozent Aufwärtspotenzial für die Konsensschätzungen 2028. Wenn es scheitere – ein wesentlicher Risikofaktor – wirke die Aktie hingegen überteuert.
Anlegern scheint zudem nicht zu gefallen, dass die Ziele mehr von Ertragssteigerungen als von Kostensenkungen abhängen. Nur letztere kann der Vorstand theoretisch beeinflussen.
Positiver äußerte sich die Schweizer Großbank UBS. Hier verbleibt die Aktie auf "Buy". Die angestrebte Eigenkapitalrendite liege über den Erwartungen, das Aufwärtspotenzial für die Papiere ergebe sich allerdings aus den Erträgen und dem Kapital, schrieb Mate Nemes in einer neuen Studie. Sein Kursziel bleibt bei 35,00 Euro.
Zuletzt sah es so aus, dass der Markt CEO Christian Sewing die zuvor als hochgesteckt angesehenen Ziele für 2025 endlich abkaufen würde. Für die neue Strategie könnte sich das Spiel nun wiederholen. Aufgrund der Kursverluste der letzten beiden Tage hat die Aktie nun aber die 50-Tage-Linie bei 30,59 Euro gerissen. Ein Neueinstieg drängt sich daher nicht auf. Investierte bleiben mit Stopp bei 25,00 Euro an Bord.
19.11.2025, 07:52