Die UniCredit hat ihren Anteil an der Commerzbank sukzessive erhöht und strebt mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Übernahme an. In Italien läuft die Branchenkonsolidierung bereits seit Jahren. Nun entsteht mit der Fusion der Monte dei Paschi und der Mediobanca ein neuer Bankenriese. DER AKTIONÄR hatte frühzeitig zum Einstieg geraten.
Neben der UniCredit ist die Intesa Sanpaolo in Italien der zweite große Player in der Bankenlandschaft. Die Regierung in Rom wollte indes seit längerer Zeit ein drittes großes Finanzzentrum schaffen und griff hinter den Kulissen in die Branchenkonsolidierung ein. Das gelang über die Staatsbeteiligung an der einstigen Skandalbank Monte dei Paschi di Siena (MPS).
Dazu hat die MPS ein Auge auf die Mediobanca geworfen. Diese ist stark in der Vermögensverwaltung und im Investmentbanking und würde sich mit der MPS gut ergänzen, die einen Fokus auf das Retailgeschäft hat. Zudem würde man durch die Übernahme der Mediobanca an internationaler Reichweite gewinnen, die bisher fehlte.
Die Mediobanca lehnte bis zuletzt allerdings eine Übernahme ab. Nun hat MPS 62,3 Prozent der Anteile durch eine Erhöhung des Übernahmeangebots erwerben können. Mediobanca-CEO Alberto Nagel hat seinen Rücktritt angeboten. Mit einer Bilanzsumme von 237,5 Milliarden Euro entsteht auf europäischer Ebene eine eher mittelgroße Bank. Das könnte aber nur die Basis für weitere Übernahmen sein. Abgesehen davon hält die Mediobanca an der Versicherung Generali einen Anteil von 13,2 Prozent, der nun in dem neuen Konzern aufgeht.
DER AKTIONÄR hatte die Aktie der Monte dei Paschi bereits Ende letzten Jahres empfohlen – vor dem Hintergrund der Branchenkonsolidierung in Italien. Gestern schloss die Aktie mehr als sechs Prozent im Plus, sodass sich der Kurs von der 50-Tage-Linie bei 7,52 Euro wieder nach oben absetzen konnte. Investierte Anleger bleiben weiterhin an Bord.
10.09.2025, 07:55