Die Hoffnung auf staatliche Konjunkturhilfen in China hat am Donnerstag den europäischen Luxusmarkt beflügelt. Die LVMH-Aktie knüpfte an ihre Erholung an und steuerte weiter auf die 500-Euro-Marke zu. Auch intern gibt es frische neue Impulse.
Die Shanghai Securities News berichtete unter Berufung auf Branchenkreise, dass Chinas Zentralbank ihre geplanten Anreize im zweiten Halbjahr sowohl zeitlich vorziehen als auch den Umfang ausweiten könnte. Diese Hoffnungen auf zusätzliche Impulse für die chinesische Wirtschaft sorgen für eine spürbare Erleichterung an den Märkten – insbesondere in einer Phase, in der die Nachfrage nach Luxusgütern in China zuletzt verhalten war.
Von der positiven Stimmung profitierten auch die Hersteller von Spirituosen, für die China ebenfalls ein bedeutender Markt ist (DER AKTIONÄR berichtete).
Frischer Impuls
LVMH hat mit Michael Burke einen erfahrenen Manager zurückgeholt, um das Amerika-Geschäft in einer schwierigen Phase zu stabilisieren. Burke hat bereits Louis Vuitton erfolgreich geführt und den Umsatz auf über 20 Milliarden Euro gesteigert. Der Konzern betonte, dass er in den kommenden Jahren weiter in die Region investieren wolle, um seine Wachstumsambitionen dort abzusichern.
Hintergrund ist eine spürbare Nachfrageflaute in den USA, einem der wichtigsten Märkte für Luxusgüter, sowie die Belastung durch frühere US-Strafzölle. LVMH hatte zuletzt vor einer schwachen Nachfrage in den USA und China gewarnt, was sich auch in den Zahlen zeigt: Im ersten Quartal gingen die Umsätze in den USA um drei Prozent und in China um elf Prozent zurück. Diese beiden Märkte sind für mehr als die Hälfte des Konzernumsatzes verantwortlich.
Bullishe Einschätzung der UBS
Die UBS wird bei Luxusaktien optimistischer. Analyst Andrew Garthwaite stufte den Sektor von „Untergewichtung“ auf „Benchmark-Gewichtung“ hoch und verwies auf eine taktische Gelegenheit: Der Sektor sei derzeit fast drei Standardabweichungen unterverkauft – ein seltener Zustand, der in 76 Prozent der Fälle innerhalb von drei Monaten zu einer Outperformance führe.
Außerdem entwickeln sich die Gewinne der Luxuskonzerne besser als befürchtet, während der Markt noch mit weiteren Rückgängen rechnet. Auch die langfristigen Aussichten sind laut UBS gut: Luxusmarken haben eine hohe Strahlkraft, die Nachfrage aus Schwellenländern dürfte weiter wachsen und der Konsum in den USA bleibt robust.
Jede neue Meldung im Zoll-Konflikt sorgt bei der LVMH-Aktie für ein Auf und Ab. Auch wenn es am Freitag bereits wieder bergab geht: Sobald sich die Branchenbedingungen verbessern, ist LVMH ein heißer Turnaround-Kandidat. Hinweis: Die LVMH-Aktie ist zudem Teil des European Champions Index vom AKTIONÄR. Alle wichtigen Informationen zum Index finden Sie hier.
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11.07.2025, 10:25