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13.02.2019 Nikolas Kessler

Wirecard: Die Nerven liegen blank, die Lage spitzt sich immer weiter zu

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Wirecard

Negative Berichte der Financial Times (FT) ließen die Aktie von Wirecard in den vergangenen zwei Wochen in der Spitze um über 45 Prozent einbrechen. Die Zeitung beruft sich auf interne Compliance-Untersuchungen und wittert einen Bilanz-Skandal bei der Wirecard-Tochter in Singapur. Auffällig: Der Zahlungsabwickler gerät immer wieder ins Visier – und häufig ist die FT daran beteiligt.

Bereits in den Jahren 2008 und 2010 machten Vorwürfe wegen falscher Bilanzierung und Verbindungen zur illegalen Glücksspielszene die Runde, die jedoch schnell als Short-Attacke oder Falschmeldungen entlarvt wurden. Ein weiterer Schock folgte Anfang 2016, als das selbsternannte, bis dato unbekannte Research-Haus Zatarra dem Unternehmen unter anderem Betrug, Korruption und Geldwäsche vorwarf und „Kursziel null“ für die Aktie ausgab.

Öffentliche Aufmerksamkeit erregte der zweifelhafte Report erst, als der FT-Blog Alphaville darüber berichtete. Dort hatte Autor Dan McCrum seit 2015 unter dem Titel „House of Wirecard“ eine ganze Reihe mehr oder weniger schwerer Vorwürfe gegen den Zahlungsabwickler zusammengetragen.

Im Januar 2018 wurde Wirecard erneut Opfer einer Attacke. Dabei warf der ebenfalls bislang unbekannte Research-Dienst SIRF dem Unternehmen Unregelmäßigkeiten bei einer Übernahme in Indien vor. Im September 2018 – wenige Tage vor dem DAX-Einzug – sorgten bloße Gerüchte über eine erneute Short-Attacke für einen Flash Crash der Aktie. Auch damals war es die FT, die als eine der Ersten via Twitter darüber berichtete.

In den jüngsten Artikeln wirft das Blatt dem Unternehmen kriminelle Machenschaften in Asien bis hin zur Bilanzmanipulation vor und beruft sich dabei auf den Zwischenbericht der Kanzlei Rajah & Tann, die die Vorwürfe derzeit im Auftrag von Wirecard untersucht. Das Unternehmen hat die Meldungen mehrfach scharf zurückgewiesen und transparente Auflärung versprochen.

Eine FT-Sprecherin kommentierte auf Nachfrage des AKTIONÄR lediglich: „Wir stehen zu der Story und der Integrität unserer Berichterstattung.“

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Vorwürfe werden konkreter – aber sind sie wahr?

Bemerkenswert ist, dass die Vorwürfe gegen Wirecard zuletzt immer konkreter wurden. Ob sie stimmen, müssen die laufenden Untersuchungen zeigen. Das Unternehmen hat angekündigt, die Ergebnisse nach deren Abschluss zu veröffentlichen. Auch die Polizei in Singapur interessiert sich seit letzter Woche für die dortige Wirecard-Tochter.

Klar ist derzeit nur, dass die Nerven der Aktionäre nach diversen Attacken blank liegen und die Lage hochvolatil ist. Selbst kleine News führen dieser Tage zu enormen Schwankungen. Abwarten!

Dieser Artikel ist zuerst in AKTIONÄR-Ausgabe 07/2019 erschienen. 

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