Europa sieht sich in seiner Freiheit durch den russischen Angriffskrieg massiv bedroht. Fachleute halten es inzwischen für sehr wahrscheinlich, dass Putin noch vor Ende des Jahrzehnts einen NATO-Staat angreifen wird. Um dem Aggressor entschlossen entgegenzutreten, haben Frankreich und Großbritannien nun eine engere Zusammenarbeit im Bereich der Nuklearwaffen angekündigt.
Angesichts der anhaltenden russischen Aggression rücken die beiden europäischen Atommächte Großbritannien und Frankreich enger zusammen. Bei einem Gipfeltreffen wollen der britische Premierminister Keir Starmer und der französische Präsident Emmanuel Macron einen Pakt besigeln, der die europäische Sicherheitsarchitektur grundlegend verändert.
Herzstück der Vereinbarung ist ein gemeinsamer nuklearer Schutzschild. Die Schlagkraft ist gewaltig: Frankreich bringt rund 290 Atomsprengköpfe in die Partnerschaft ein, getragen von U-Booten und Rafale-Kampfjets. Großbritannien verfügt über eine rein seegestützte Flotte mit etwa 225 Sprengköpfen. Dieses kombinierte Arsenal ist eine Machtdemonstration. Doch auch für konventionelle Marschflugkörper sollen neue Milliarden fließen.
Diese Unternehmen profitieren
Konkret planen der britische Premierminister Keir Starmer und der französische Präsident Emmanuel Macron, zusätzliche Storm-Shadow-Marschflugkörper zu bestellen und die Entwicklung eines Nachfolgemodells zu beschleunigen. Die auch unter der Bezeichnung SCALP bekannten Raketen haben sich im Ukraine-Krieg als äußerst wirkungsvoll erwiesen. Hergestellt werden die Storm-Shadow-Marschflugkörper von MBDA. Dahinter steckt ein Gemeinschaftsunternehmen von Airbus, BAE Systems und dem italienischen Rüstungskonzern Leonardo.
Da jede SCALP-Rakete fast eine Million Dollar kostet, winkt den Herstellern lukratives Zusatzgeschäft. Zwar wurde die genaue Stückzahl nicht genannt, doch es dürfte sich um ein Auftragsvolumen handeln, das die Bilanzen der beteiligten Unternehmen merklich stärken wird.
In Europa steigen die Rüstungsausgaben kontinuierlich weiter. Davon profitieren die 20 im AKTIONÄR European Defence Index gebündelten europäischen Rüstungsunternehmen überproportional. Neben Rheinmetall und Renk ist beispielsweise auch Airbus im Index vertreten. Mehr über den Flugzeugbauer erfahren Sie in der Titelstory der aktuellen Ausgabe – diese können Sie hier erwerben.
10.07.2025, 09:25