Wall-Street-Ausblick: Tech-Giganten schwächeln – Target bricht zweistellig ein

Die Luft an der Wall Street wird nach den jüngsten Höchstständen dünner. Insbesondere der Nasdaq steht vor Handelsbeginn unter Druck, nachdem bereits am Vortag Schwergewichte wie Nvidia, Microsoft und Amazon Federn lassen mussten. Börsianer sprechen von klassischen Gewinnmitnahmen bei den Highflyern, die in den letzten Wochen und Monaten eine beeindruckende Rally hingelegt hatten. Der Dow Jones zeigt sich hingegen stabiler und bewegt sich kaum von der Stelle.

Das Warten auf Jerome Powell

Der Hauptgrund für die abwartende Haltung der Investoren ist die bevorstehende Rede von US-Notenbankchef Jerome Powell am Freitag. Zusätzliche Hinweise könnten am heutigen Mittwochabend das Protokoll der letzten Fed-Sitzung liefern, bei der bereits zwei Mitglieder für eine Zinssenkung gestimmt hatten – ein seltenes Zeichen der Uneinigkeit, das die Hoffnungen der Bullen nährt.

Target-Aktie: Anleger schicken den neuen Chef in den Keller

Während der Gesamtmarkt auf Impulse wartet, sorgen Unternehmensnachrichten für kräftige Kursausschläge bei Einzelwerten.  Die Aktie von Target rauscht vorbörslich um mehr als zehn Prozent in den Keller. Die Ernennung des langjährigen Managers Michael Fiddelke zum neuen CEO wird vom Markt als Enttäuschung aufgenommen. Fiddelke steht vor der Herkulesaufgabe, den Handelskonzern wieder auf Kurs zu bringen, der im harten Wettbewerb mit Walmart und Amazon zunehmend ins Hintertreffen gerät. Die schwachen Quartalszahlen unterstreichen die Misere: Sowohl Umsatz als auch Gewinn sind rückläufig und zeigen, dass der Konzern mit den Herausforderungen der aktuellen Wirtschaftslage zu kämpfen hat.

Lowe‘s überzeugen

Ein völlig anderes Bild zeichnet sich beim Konkurrenten Lowe's. Die Baumarktkette begeistert Anleger mit starken Quartalszahlen und einer angehobenen Prognose. Analysten zeigten sich beeindruckt, dass sowohl der Zwischenbericht als auch die neuen Ziele die Erwartungen übertroffen haben. Als Sahnehäubchen kündigte das Unternehmen eine milliardenschwere Übernahme an, die sich bereits im ersten Jahr positiv auf das Ergebnis je Aktie auswirken soll. Die Aktie quittiert die guten Nachrichten mit einem satten vorbörslichen Plus.

Auch im Chip-Sektor gibt es einen Lichtblick: Die Papiere von Analog Devices legen nach einem überzeugenden Zwischenbericht leicht zu und beenden damit ihre jüngste Verlustserie. Weniger erfreulich sind die Nachrichten vom Kosmetikhersteller Estee Lauder. Dessen Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr sorgte für lange Gesichter – die Aktie wird mit einem kräftigen Abschlag von sechs Prozent abgestraft.

Enthält Material von dpa-AFX